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AKTIONÄR-Alt-Empfehlung Mensch und Maschine: "Beim Ergebnis haben wir noch Puffer“ – Nemetschek im Blick

AKTIONÄR-Alt-Empfehlung Mensch und Maschine:
Foto: Börsenmedien AG
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Michael Schröder 06.06.2016 Michael Schröder

Mit einer Kursverdopplung in den letzten acht Monaten gehört der AKTIONÄR-Top-Tipp Mensch und Maschine (MuM) zu den absoluten Outperformern auf dem Parkett. Zuletzt überzeugte der CAD/CAM-Spezialist mit dem besten Q1 der Firmengeschichte. DER AKTIONÄR traf MuM-CEO Adi Drotleff zum Hintergrundgespräch

Dabei wurden Fragen die angepeilte Gewinnverdopplung im Gesamtjahr, den vorhandenen Puffer zum Ergebnisziel und die in Aussicht gestellten Dividendensteigerungen diskutiert. Trotz der starken Performance sieht der Unternehmensgründer und Großaktionär für die MuM-Aktie im Vergleich zu „Lieblings-Peer“ Nemetschek weiterhin „viel Luft nach oben“.


DER AKTIONÄR: Herr Drotleff, als wir uns vor sieben Monaten zum Interview getroffen haben, haben Sie für die MuM-Aktie „noch viel Luft nach oben“ gesehen. Inzwischen notiert die Aktie rund 90 Prozent höher. Waren Sie selbst überrascht, wie schnell dieser Kursanstieg vonstattenging?

Adi Drotleff: Absolut. Ich hatte mit einem langsameren Anstieg gerechnet, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass die MuM-Aktie ja jahrelang mehr oder weniger an der Mark von fünf Euro fest hing. Nach so einer Langzeit-Erfahrung konnte ich mir einen so raschen Ausbruch einfach nicht vorstellen.

Das Auftaktquartal 2016 war das beste Q1 in der Firmengeschichte. Aus einem Umsatzanstieg von 18 Prozent resultierte ein Gewinnsprung von 78 Prozent. Gab es Sonderfaktoren, die diese starke Umsatz- und Ergebnisentwicklung begünstigt haben?

Beim Umsatz hatten wir einen Sondereffekt durch die laufende Umstellung unseres Hauptlieferanten Autodesk von Kauf auf Miete, die eine Art Schlussverkaufsstimmung erzeugte, weil es seit Februar die Einzellizenzen nicht mehr zu kaufen, sondern nur noch zu mieten gibt. Einen ähnlichen Effekt dürften wir im Q3 noch einmal sehen, wenn auch die Suiten umgestellt werden. Beim Nettogewinn war es umgekehrt so, dass wir im Q1 noch leichte aperiodische Belastungen bei den PPA-Amortisationen und beim Finanzergebnis hatten, die im Laufe des Jahres auslaufen dürften.

Für das Gesamtjahr haben Sie sich sogar eine Gewinnverdopplung vorgenommen. Liegen Sie hier nach fünf Monaten im Plan?

Wenn man das Betriebsergebnis EBITDA als Taktgeber nimmt, dann hatten wir nach 3 Monaten ein Plus von 37 Prozent im Vergleich zu einem Jahresziel von +25 Prozent – da war also etwas Puffer drin. Nach sechs Monaten wird man dann sehen, ob wir etwa die Hälfte der Jahresziele geschafft haben. Ich bin da ganz zuversichtlich und würde sogar gerne auch zum Halbjahr etwas Puffer haben, damit uns in der zweiten Hälfte nichts anbrennen kann.

Für das Geschäftsjahr 2015 haben Sie eine Dividende von 0,25 Euro je Aktie gezahlt und für das kommende Jahr eine Ausschüttung von 0,30 bis 0,35 Euro in Aussicht gestellt. Welchen Stellenwert hat eine nachhaltige Dividendenpolitik für Sie?

Wir haben ganz klar kommuniziert, dass wir auch in Zukunft eine hohe Ausschüttungsquote beibehalten wollen, indem wir an unser EPS-Steigerungsziel von 13 bis 20 Cent pro Jahr ein Dividendenplus von rund zehn Cent pro Jahr gekoppelt haben.

Foto: Börsenmedien AG

Die Analysten haben ihre Kursziele zuletzt durch die Reihe angehoben, kommen aber der realen Kursentwicklung nicht mehr hinterher. Ist der Kurs den Fundamentaldaten schon davongelaufen oder rechnen die Analysten zu konservativ?

Der Kurshorizont von Analysten liegt üblicherweise bei sechs Monaten, da bedeutet ein Kursziel von zwölf Euro relativ zu einer EPS-Erwartung von 50 Cent schon ein KGV von 24 – insofern kann ich die momentane Zurückhaltung der Analysten schon verstehen. Das wäre sicher anders, wenn die Analysten ein Kursziel für zwei oder drei Jahre ausweisen dürften.

Wie sehen Sie sich auf dem aktuellen Niveau im Vergleich zur Peergroup bewertet?

Da ist noch viel Luft nach oben, was man an unserem „Lieblings-Peer“ Nemetschek am besten sieht: Die Wertschöpfung von Nemetschek ist etwa dreimal so hoch wie die von MuM, die Marktkapitalisierung dagegen ist rund neunmal höher.

Kaufen Sie selbst auf dem aktuellen Niveau noch MuM-Aktien?

Ich habe gerade für die Aktiendividende optiert, also auf dem Niveau von knapp 14 Euro ein Paket von etwa 90.000 Aktien erworben. Meine Richtschnur war dabei – wie immer – die Dividendenrendite, die bezogen auf die für die nächstjährige Ausschüttung prognostizierten 30 bis 35 Cent bei 2,1 bis 2,5 Prozent liegt und sich danach voraussichtlich jährlich um etwa 0,7 Prozentpunkte erhöht, wenn die Dividende um zehn Cent steigt – das bekomme ich von meiner Bank sicher nicht.

FAZIT: Die AKTIONÄR-Alt-Empfehlung scheint auf dem aktuellen Kursniveau noch nicht ausgereizt. Auch wenn es zwischenzeitlich zu einer Konsolidierung kommen könnte, dürfte dieMuM-Aktie in zwölf Monaten höher notieren als aktuell.

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