Indus ist mit zweistelligen Zuwachsraten bei Umsatz und Ergebnis ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz stieg um 14,5 Prozent auf 381 Millionen Euro, vor Zinsen und Steuern wurden 34,7 Millionen Euro (+13,8 Prozent) verdient. Das Erfolgsrezept der Beteiligungsgesellschaft ist denkbar einfach. Es werden ausschließlich Industrieunternehmen, sogenannte Hidden Champions, die in interessanten Nischenmärkten aktiv und innerhalb ihrer jeweiligen Märkte führend sind, gekauft. Mittlerweile ist der SDAX-Konzern an 46 Firmen aus fünf Branchen beteiligt – Tendenz steigend. Wenn sich an den Rahmendaten nichts ändert, dann könnte Vorstand Jürgen Abromeit schon in ein bis zwei Jahren das fünfzigste Klingenschild an die Firmenzentrale in Bergisch Gladbach heften – und gleichzeitig die 2-Milliarden-Schallmauer beim Umsatz knacken. "Innovationen entscheiden, ob unsere Beteiligungen weiter anführen oder am Ende gar auf Mitläuferniveau absacken," so der Firmenlenker.
Im laufenden Jahr sieht der Firmenlenker den Konzernumsatz auf mehr als 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,44 Milliarden Euro) steigen, das operative Ergebnis (EBIT) soll dabei zwischen 145 und 150 Millionen Euro (Vorjahr: 145 Millionen Euro) liegen. Nach dem starken ersten Quartal eine gewohnt vorsichtige Prognose – zumal der April ebenfalls recht gut gelaufen sein sollte. Ebenfalls positiv: Auf der gestrigen Hauptversammlung haben die Aktionäre eine Erhöhung der Dividende auf 1,35 Euro je Aktie beschlossen (Vorjahr: 1,20 Euro).
Neben der Weiterentwicklung des Portfolios hat Abromeit noch ein paar kleine Baustellen bei bestehenden Beteiligungen zu bearbeiten. Aber auch hier ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen, auch wenn die Restrukturierung zweier US-Töchter erst bis zum Ende des dritten Quartals abgeschlossen sein dürfte. Die Währungsproblematik in der Schweiz umgeht Indus durch die Verlagerung der Produktion nach Serbien. "Ich bin optimistisch, dass wir - trotz der komplexen Rahmenbedingungen und der Hausaufgaben in den Segmenten Metall- und Fahrzeugtechnik - auch 2017 unsere Ziele in Summe erreichen werden", so Abromeit.
Trotz der soliden Aussichten warnt der erfahrene Konzernlenker vor Übermut: „Ob harter Brexit, protektionistische Bestrebungen der USA oder die gefährlichen Entwicklungen in der Türkei – wir analysieren gemeinsam mit unseren Beteiligungen mögliche realwirtschaftliche Konsequenzen der aktuell schwelenden Risikofaktoren und beziehen diese bei unserer Planung mit ein“.
Nach dem Gespräch mit dem Indus-Chef wird ein klar: Ein abruptes Ende der Erfolgsstory scheint derzeit nicht in Sicht! Auch der heutige Dividendenabschlag sollte schnell wieder aufgeholt werden und die Aufwärtsbewegung in die nächste Runde gehen.