Die Fachleute des Austria Börsenbrief verweisen auf die Zahlen von Gerry Weber International für die ersten sechs Monate des Ende Oktober ablaufenden Geschäftsjahres 2015/16. Diese insgesamt noch enttäuschenden Ergebnisse zeigen eine planmäßige Entwicklung und lassen erste kleine Fortschritte bei der Neuausrichtung erkennen. Das Restrukturierungsprogramm „Fit4Growth“ in den Kernmarken führte zu einer von 58,5 auf 60,9 Prozent leicht verbesserten Bruttomarge. Grundsätzlich waren die bisherigen Kernmarken schwach und die Zuwächse sind lediglich auf den Zukauf der Firma Hallhuber zurückzuführen. Vorstandsvorsitzender Ralf Weber bestätigte jedoch die Ziele für das Gesamtjahr, wonach der Umsatz 890 bis 920 Millionen Euro und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zehn bis 20 Millionen Euro erreichen sollen. Zwar sind die Zahlen auch durch außerordentliche Abschreibungen stark gedrückt, aber die strukturellen Probleme des Margendrucks und des starken Trends zum Onlineshopping werden Gerry Weber International wohl weiter belasten.
Mit dem insgesamt schwachen Markt sank auch der Aktienkurs von Gerry Weber International. Sollte jedoch das im Januar ausgebildete Tief bei zehn Euro als Unterstützung dienen und sich die Bodenbildung damit fortsetzen, könnte zum Jahresende ein (Wieder-)Einstieg interessant werden. Derzeit halten die Fachleute des Austria Börsenbrief den Kauf der Aktie jedoch für verfrüht und raten weiter zum meiden.