Es ist eine altbekannte Tatsache, dass Anleger Aktien auf Rekordhoch eher skeptisch gegenüberstehen und den Einstieg scheuen: „Die (Aktie) ist jetzt so stark gestiegen, die kann nur noch fallen“, lautet eine häufige Aussage.
Diese Einschätzung ist so falsch wie jene, dass Aktien, die stark gefallen sind, nur noch steigen können. Ein solcher Zusammenhang existiert nämlich nicht. Dass sich diese Vorurteile hartnäckig halten, ist wenig überraschend, belegen doch psychologische Studien seit Langem, dass die Angst vor Kursverlusten das Glücksgefühl möglicher Gewinne überwiegt, man könnte auch sagen: outperformt.
Angst kostet Rendite
Forscher glauben, dass diese Verlustaversion evolutionäre Ursachen hat, doch auch wenn sie vor Urzeiten dafür sorgte, dass der Mensch als Sammler und Jäger bessere Überlebenschancen besaß, ist sie bei der Investmententscheidung nicht hilfreich. Anders ausgedrückt: Wer sich bei der Aktienanlage von seiner Verlustangst leiten lässt, verschenkt Rendite. Das gilt gerade auch bei jenen Titeln, die auf oder nahe ihren Rekordhochs notieren. Schließlich hat es in aller Regel gute Gründe, weshalb die Kurse bestimmter Aktien weiter und weiter steigen. Das mag eine über Jahre gezeigte überdurchschnittlich hohe Umsatz- und Gewinnsteigerung sein, die immer mehr Anleger vom Kauf dieser Aktie überzeugt. Manchmal, so wie nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs, sind es auch gravierende politische Umwälzungen, die die Kurse treiben. Man denke nur an die vielen militärischen Aufrüstungsprogramme, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen, nicht nur in Deutschland. Rüstung ist damit ein längerfristiges Megathema, die entsprechenden Aktien sind es bei den Anlegern ebenfalls. Dasselbe gilt für den Bereich der erneuerbaren Energien oder auch Düngemittel. Und natürlich ist auch die hohe Inflation ein wichtiges Thema. Der Preisauftrieb wird nicht über Nacht verschwinden und während viele Branchen und Unternehmen leiden, werden jene Firmen favorisiert, die die höheren Preise an die Kunden weiterreichen können, etwa Apple oder auch Coca-Cola.
Setzen Sie auf Stärke!
Notieren Aktien auf Rekordhoch, ist das auch ein Zeichen für hohe Relative Stärke. Anleger sollten genau nach solchen Titeln suchen, nicht umsonst gilt ein Allzeithoch als „Mutter aller Kaufsignale“. DER AKTIONÄR stellt zehn tolle Unternehmen vor.