Morgen ist es soweit: Aixtron präsentiert die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2015. Zudem werden Eckdaten zum Ausblick auf das laufende Jahr erwartet. Größere Überraschungen werden zwar nicht erwartet. Bei Aixtron weiß man allerdings nie.
Die Vorzeichen für die Zahlen stehen nicht besonders gut. Im Dezember hat der chinesische Großkunde San’an einen Auftrag für neue LED-Produktionsanlagen zusammengestrichen. Hintergrund war, dass Aixtron die spezifischen Qualitätsanforderungen trotz beidseitiger Anstrengungen nicht erfüllen konnte. Das Problem: Kunden könnten dies zunehmend zum Anlass nehmen, beim Marktführer Veeco Instruments einzukaufen. So droht Aixtron ein deutlich reduzierter Marktanteil im LED-Geschäft. Negativ könnte sich auch die hohe Abhängigkeit von der Nachfrage aus Asien und insbesondere China auswirken.
Für das vierte Quartal erwartet DER AKTIONÄR einen Umsatz von 55 Millionen Euro. Im Gesamtjahr dürften 190 Millionen Euro erlöst worden sein. Beim operativen Ergebnis wird für das Q4 ein Minus von zehn Millionen Euro und für 2015 ein Verlust von 36 Millionen Euro gesehen. Unterm Strich dürfte ein Verlust je Aktie von sieben Cent (Q4) und 0,31 Euro (2015) zu Buche stehen.
In seiner gekürzten Prognose für das laufende Jahr rechnet der Konzern bisher mit einer Spanne zwischen 190 und 200 Millionen Euro. Hier dürfte es morgen weitere Details geben. DER AKTIONÄR sieht die Umsätze 2016 eher am unteren Ende der Prognose und erwartet einen auf rund 15 Cent verringerten Verlust je Aktie.
Trotz der jüngsten Erholung bleibt die Aktie sehr risikoreich. War die jüngste Erholung nur ein Strohfeuer? Nach dem gestrichenen Großauftrag ist auch vor den Zahlen Vorsicht angesagt. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen und an der Seitenlinie bleiben.