Ein möglicher OLED-Auftrag sorgt bei Aixtron schon seit mehreren Quartalen für Fantasie. Im Rahmen der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden wurde nun der Abschluss der zweiten Phase („Machbarkeit der Produktion“) gemeldet. Im Anschluss muss das Ganze noch die „Skalierung auf Produktionsgröße“ (Phase III) durchlaufen. Das Tempo gibt hier allerdings der Kunde vor. Die Aktie hat zuletzt aber schon ordentlich Tempo gemacht.
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Die Aktivitäten von Aixtron umfassen die Entwicklung, Produktion und Installation von Anlagen für die Abscheidung (Deposition) komplexer Halbleitermaterialien. Die Gesellschaft mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen verfügt über ein breites Technologieportfolio. Besonders im Fokus steht die MOCVD (Metal-Organic Chemical Vapour Deposition). Die „Metallorganische Chemische Gasphasenabscheidung“ ist eine Technologie, mit deren Hilfe ultradünne, einkristalline Schichten auf einen Halbleiter-Wafer aufgetragen werden.
Die Nachfrage wird vor allem durch Anforderungen an höhere Energieeffizienz, eine weiter steigende Verarbeitungs- und Übertragungsgeschwindigkeit von Daten sowie den Einsatz neuer 3D-Sensorik oder innovativer Displaytechnologien in der Unterhaltungselektronik und die Notwendigkeit zur Kostensenkung bei leistungs- und optoelektronischen Bauelementen beeinflusst.
Doch damit nicht genug: Mit der OVPD (Organic Vapor Phase Deposition) hat die Gesellschaft noch eine Technologie zur Herstellung von Displays mit organischen Leuchtdioden (OLED) im Programm. Der Wachstumsmarkt für OLED-Displays wurde zuletzt durch die Nutzung in Mobiltelefonen geprägt. Künftig dürfte es hier einen Schub durch die zunehmende Verbreitung von OLED-Fernsehern und den Einsatz in Fahrzeug-Displays geben.
Mit dem Einstieg des Joint-Venture-Partners IRUJA (Südkorea) bei der Aixtron-Tochter APEVA wurden wichtige Weichen gestellt. Aixtron befindet sich über die OLED-Tochter in der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden – in Finanzkreisen wird dabei oft der Name Samsung genannt. Ein Prototyp der Anlage durchläuft derzeit ein umfangreiches Evaluierungsprogramm.
Aixtron hat heute bekannt gegeben, dass APEVA die endgültige Abnahme für seine Gen 2 OVPD-Beschichtungsanlage von seinem Kunden erhalten hat. APEVA plant nun, Gespräche über die Machbarkeit eines abschließenden Qualifizierungsprojekts (Phase III) aufzunehmen. Ein solches Projekt würde darauf abzielen, die Skalierbarkeit der OVPD-Beschichtungstechnologie für großflächige Substrate sicherzustellen.
Die Entscheidung für eine solche Phase III ist zu diesem Zeitpunkt offen. Das Erreichen der Qualifikation ist am Ende aber die Voraussetzung für einen möglichen Einsatz in der Massenproduktion für OLED-Displays - und damit auch zum Geld verdienen.
Mit dem Abschluss der Phase II sollte das lukrative OLED-Thema wieder in den Fokus der Anleger rücken, auch wenn bis zu einer endgültigen Entscheidung noch mehr Zeit vergehen dürfte. Ungeachtet dessen ist Aixtron operativ auf Kurs. Die Aktie sollte daher die noch junge Aufwärtsbewegung nach dem Ausbruch aus der mehrmonatigen Seitwärtsbewegung fortsetzen.