Mit den Zahlen zum ersten Quartal hat Aixtron die Planvorgaben für das Gesamtjahr zwar bestätigt. Die Sorgen der Anleger über eine mögliche Nachfragedelle bei Siliziumkarbid (SiC)-Fertigungsanlagen konnte der Chipindustrieausrüster allerdings nur bedingt mildern. Analysten halten an ihren Einschätzungen fest. Eine Bestandsaufnahme.
Weitere neue Kunden im wichtigen SiC-Bereich seien gewonnen worden, insbesondere einer aus dem Kreis der Top-5-Hersteller, so Aixtron am Donnerstag im Zuge der Vorlage von Quartalszahlen. Gleichwohl sank der Auftragseingang im ersten Quartal. Das Bestellvolumen fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf gut 120 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorquartal war das Minus noch deutlich größer. Allerdings hatte Aixtron 2023 auch noch stark vom Kapazitätsausbau durch Chipkonzerne profitiert.
Laut Aixtron war der Auftragseingang im ersten Quartal aber über alle Endmärkte hinweg ausgeglichen. Starke Impulse habe es dabei für Anlagen zur Herstellung von MicroLED gegeben, die mehr als ein Drittel des Auftragseingangs ausgemacht hätten. Hier stecken Kunden Geld vor allem in Entwicklungs- und Pilotanlagen.
Nachdem im Februar eine MicroLED-Projektstreichung beim Kunden AMS-Osram einige Marktteilnehmer nervös gemacht hatte, könnte dies nun womöglich als positives Signal gesehen werden. Allerdings versprechen MicroLED laut Branchenkennern erst längerfristig größeres Potenzial, da sich die Technologie erst noch durchsetzen muss. Der Fokus der Anleger liegt daher vor allem auf der konkreten Nachfrage nach SiC-Anlagen.
Jefferies-Analystin Olivia Honychurch vom Investmenthaus Jefferies hält die Sorgen in puncto Marktanteilsverlusten hier weiter für übertrieben, auch wenn der Auftragseingang die Markterwartungen im ersten Quartal verfehlt habe. Die frischen Daten und Aussagen des Chipindustrieausrüsters haben die Sorgen abgemildert, so die Expertin. Diese Anlagen dürften Aixtron im zweiten Halbjahr antreiben, wenn sich Aufträge im Umsatz bemerkbar machen. Auch der Pessimismus rund um MicroLED habe sich abgeschwächt. Das Wachstum dürfte 2025 anziehen. Sie hat ihre Kaufempfehlung mit Ziel 50 Euro daher bestätigt.
UBS-Analystin Madeleine Jenkins zeigt sich für die Aktie weiter deutlich pessimistischer. Sie hat nach den Zahlen ihre Verkaufsempfehlung mit Ziel 24,60 Euro bestätigt. Der Maschinenbauer für die Chipindustrie habe ein schwaches erstes Quartal hinter sich. Ein insgesamt wohl auch schwaches Halbjahr dürfte zum Teil aber durch das Hinzugewinnen neuer Kunden wettgemacht werden.
Die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigte die Aixtron-Führung um Vorstand Felix Grawert. Für 2024 stehen weiterhin Erlöse von 630 bis 720 Millionen Euro im Plan. Davon sollen etwa 24 bis 26 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern hängen bleiben. Unter bestimmten Umständen richten sich die Blicke aber nun auch auf das untere Ende der Jahreszielspanne. Falls die gewisse Auftragsschwäche bei bestimmten Anlagen für Leitungshalbleiter andauere, könnte das eher das untere Ende des Jahresziels in den Blick rücken.
Dass die Bäume im laufenden Jahr nicht in den Himmel wachsen, dürfte mittlerweile aber eingepreist sein. Erweist sich das laufende Jahr am Ende tatsächlich nur als Wachstumsdelle, dürfte sich die Aktie mit dem entsprechenden Newsflow mittelfristig wieder von den Tiefstständen absetzen können. Anleger mit Weitblick können im Bereich um 20/22 Euro wieder einen Fuß in die Tür stellen und eine erste Position eröffnen.
Real-Depot: Jetzt mit 30% Rabatt
Auf der Real-Depot-Watchlist stehen derzeit noch einige potenzielle Small-Cap-Highflyer. Interesse? Dann nutzen Sie das aktuelle Angebot und testen Sie das Real-Depot drei Monate mit 30% Rabatt. Einfach den Rabattcode REALDEAL am Ende der Bestellung eingeben und statt 210 Euro für drei Monate nur noch 147 Euro zahlen. Das Angebot gilt nur noch bis zum 15. Mai 2024.