Die nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegte Baureihe 737 Max bremst Boeings Geschäfte weiter dramatisch aus. In den ersten neun Monaten 2019 brachen die Flugzeugauslieferungen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 47 Prozent ein, wie die am Dienstag veröffentlichte Statistik des US-Konzerns zeigt. Damit fällt Boeing weiter hinter den europäischen Erzrivalen Airbus zurück.
Einen kleinen Lichtblick konnte der US-Luftfahrtriese im September jedoch immerhin verbuchen. Erstmals seit Monaten ging wieder eine Bestellung für einen Unglücksflieger vom Typ 737 Max ein. Von wem der Auftrag stammt, ist noch nicht bekannt. Bei Boeing ist lediglich von einem ungenannten Kunden die Rede. Der Hoffnungsschimmer ändert aber nichts dran, dass es 2019 bislang alles andere als rund lief.
In den ersten drei Quartalen brachte Boeing 302 Flugzeuge an die Kundschaft, mit 571 ausgelieferten Jets liegt Airbus in der Jahresbilanz nun schon fast uneinholbar vorne. Im September wurde Boeing nur 26 Stück los, vor einem Jahr waren es noch 87 gewesen. Airbus lieferte im vergangenen Monat 71 Flugzeuge aus und dürfte Boeing 2019 erstmals seit Jahren wieder als Branchenführer ablösen.
Hauptgrund für Boeings Misere sind die Unglücksflieger vom Typ 737 Max – wegen im März verhängter Startverbote kann der Bestseller vorerst nicht mehr ausgeliefert werden. Bei zwei 737-Max-Abstürzen in Indonesien und Äthiopien waren binnen weniger Monate 346 Menschen gestorben, danach wurde der Flugzeugtyp aus dem Verkehr gezogen. Ob und wann die Krisen-Jets wieder abheben dürfen, ist derzeit ungewiss.
DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie von Airbus zuversichtlich gestimmt. Zuletzt hat das Papier nach dem starken Anstieg seit dem Jahresanfang zwar etwas korrigiert, im Bereich der 200-Tage-Linie scheint die Airbus-Aktie aber einen Boden gefunden zu haben. Die mittel- bis langfristigen Aussichten für das Unternehmen sind nach wie vor gut. DER AKTIONÄR empfiehlt deswegen, mit einem Stopp bei 98,00 Euro investiert zu bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)