Airbus stellt die Produktion des weltgrößten Passagierjets A380 im Jahr 2021 ein. Dann werden die letzten Maschinen des einstigen Hoffnungsträgers, der längst zum Sorgenkind geworden ist, an die arabische Fluglinie Emirates ausgeliefert, wie der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Donnerstag in Toulouse mitteilte. Diese reduzierte die Zahl der bestellten A380 um 39 auf 123 und gab im Gegenzug die Produktion kleinerer Airbus-Flieger in Auftrag. Infolge der Entscheidung von Emirates gebe es keinen nennenswerten Auftragsbestand mehr und damit keine Grundlage für eine Fortsetzung der Produktion, sagte Konzernchef Tom Enders laut Mitteilung.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hat trotz der hohen Belastungen durch die Einstellung des Riesenfliegers A380 und Kosten für den Militärtransporter A400M im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinnsprung erzielt. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 3,05 Milliarden Euro und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Boeing-Rivale mitteilte. Der Umsatz legte um acht Prozent auf 63,7 Milliarden Euro zu. Die Sonderbelastungen durch A380 und A400M summierten sich auf rund 900 Millionen Euro.
Der um solche Sonderposten bereinigte operative Gewinn stieg im Zuge einer veränderten Rechnungslegung allerdings um 83 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen eine um zehn Prozent auf 1,65 Euro erhöhte Dividende erhalten. Dies entspricht einer Dividendenrendite von derzeit 1,6 Prozent. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit einer stärkeren Anhebung gerechnet.
Für 2019 nimmt sich das Management um den scheidenden Vorstandschef Tom Enders weitere Zuwächse vor. Der bereinigte operative Gewinn soll um etwa 15 Prozent steigen. Dazu will das Unternehmen 880 bis 890 Passagierjets ausliefern. Im vergangenen Jahr hatte Airbus 800 Maschinen an seine Kunden übergeben.
Boeing weiter Favorit
Die Aktie von Airbus hat in den vergangenen Wochen eine massive Aufholjagd gestartet, hinkt aber dem Konkurrenten Boeing weiter deutlich hinterher. DER AKTIONÄR favorisiert derzeit weiter die Aktie des US-Flugzeugbauers. Hier liegen Anleger seit der Empfehlung Mitte 2017 mehr als 100 Prozent in Front. Zur Absicherung der Boeing-Position sollten Anleger einen Stopp bei 270 Euro setzen.
(Mit Material von dpa-AFX)