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Air France KLM: Alles nicht so schlimm

Air France KLM: Alles nicht so schlimm
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DER AKTIONÄR 01.08.2018 DER AKTIONÄR

Diverse Streiks von Mitarbeitern, ein Chefrücktritt und steigende Kerosinpreise - die Rahmenbedingungen für das Geschäft der Fluggesellschaft Air France-KLM sind nicht gerade günstig. Das hat im zweiten Quartal tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Doch die Aktie zieht kräftig an. Was ist da los?  

Die Streiks bei der französischen Sparte Air France kosteten den Konzern im ersten Halbjahr 335 Millionen Euro, davon 260 Millionen im zweiten Quartal. Im Streit zwischen Management und Gewerkschaften über die künftige Bezahlung hatten die Beschäftigten an zwölf Tagen die Arbeit niedergelegt. Seinen Umsatz konnte der Konzern zwar mit 6,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums stabil halten. Doch der operative Gewinn des Lufthansa-Konkurrenten ist in Q2 um 41 Prozent auf 345 Millionen Euro eingebrochen. Die profitablere niederländische Sparte KLM konnte das nur abmildern.

Unter dem Strich verdiente Air France-KLM 109 Millionen Euro und damit 82 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Doch Analysten hatten mit noch schlechteren Zahlen gerechnet.

Das Schlimmste scheint vorüber

Anayst Gerald Khoo vom Investmenthaus Liberum hob auch hervor, dass der Trend bei den Durchschnittserlösen dank des Geschäfts mit der Business und First Class positiv geblieben ist. Air France-KLM-Generaldirektor und Finanzchef Frédéric Gagey, der den Konzern derzeit als Teil eines Übergangsteams führt, machte bei der Vorlage der Zwischenbilanz außerdem Hoffnung auf weiterhin steigende Durchschnittserlöse. Auf den Langstreckenflügen deuteten die Vorausbuchungen für die nächsten vier Monate auf eine bessere Auslastung der Jets hin als im Vorjahreszeitraum.

Das gefiel der Börse. In Paris gewann die Aktie des Unternehmens zeitweise mehr als acht Prozent an Wert und erreichte bei 8,46 Euro den höchsten Stand seit Anfang Mai. Am Mittag lag der Kurs noch mit knapp sechs Prozent im Plus bei 8,26 Euro.

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Bodenbildung

Seit Jahresbeginn hat das Papier immer noch fast 40 Prozent eingebüßt. Doch nun scheint sich allmählich eine Bodenbildung abzuzeichnen. Der steile Abwärtstrend seit Januar konnte verlassen werden, auch die 90-Tage-Linie wurde überwunden. Bernstein-Analyst Daniel Roeska warnt jedoch, dass die langfristigen Probleme noch nicht gelöst sind. Die Suche nach einem Nachfolger des zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden läuft. DER AKTIONÄR bleibt noch an der Seitenlinie und beobachtet den weiteren Verlauf. Risikobereite Anleger versuchen eine Kurzfrist-Spekulation.

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