Air France-KLM bastelt weiter fleißig am Umbau der defizitären französischen Tochter Air France. Die Piloten sollen nun offenbar zum Billigflieger Transavia gelockt werden. Bei den Analysten stößt die Aktie dennoch auf wenig Gegenliebe. Die jüngsten Analystenkommentare sehen ein Abwärtspotenzial von über 40 Prozent.
Air France hat viel zu hohe Personalkosten. Der Mutterkonzern Air France-KLM schreibt unter anderem deshalb tiefrote Zahlen. Um das Leiden zu Lindern sollen die Air France-Piloten Medienberichten zufolge mit hohen Prämien dazu verlockt werden, zur Billig-Fluglinie Transavia zu wechseln. Dieese gehört ebenfalls zu Air France-KLM gehört, wirtschaftet aber rentabel. Für einen Wechsel sollen Piloten bis zu 60.000 Euro erhalten, und Co-Piloten rund 30.000 Euro.
Kursziel: 2,10 oder 2,00 Euro
Bei den Analysten nimmt der Gegenwind allerdings zu. Die Aktie des niederländisch-französischen Luftfahrtkonzerns hat nach Ansicht der Deutschen Bank ein Abwärtspotenzial bis 2,10 Euro. Die Fluggesellschaft dürfte laut Analyst Michael Kuhn ihren Umsatz im zweiten Quartal zwar um zwei Prozent verbessert haben, wegen gestiegener Treibstoffpreise dürfte sie den Betriebsverlust aber auf rund 256 Millionen Euro hochgeschraubt haben. Das Votum lautet somit „Sell". Auch die Experten von Chevureux stufen Air France-KLM auf „Sell" ein. Das Kursziel geben sie mit 2,00 Euro sogar noch etwas niedriger aus.
Finger weg
DER AKTIONÄR hat in Ausgabe 10/12 auf die massiven Probleme von Air France-KLM hingewiesen. Diese Einschätzung wird durch die jüngsten Analystenstimmen bestätigt. Daran ändert auch der geplante Umzug vieler Piloten zu Transavia nichts, zumal dieser wegen der damit verbundenen Prämien vorerst höhere Kosten bedeutet. Anleger sollten die Aktie weiter meiden und stattdessen am Turbo-Bear der Citigroup mit der WKN CT0YRQ festhalten, der seit der Empfehlung bereits fast 50 Prozent im Plus liegt.