Die Aktie des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen bricht am Donnerstag kurz nach Handelsstart um fast 20 Prozent ein. Grund dafür sind die Halbjahreszahlen, die der Finanzdienstleister zuvor veröffentlicht hat.
Daraus geht hervor, dass die operative Gewinnmarge (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 16 Punkte auf 43 Prozent zurückgegangen ist. Analysten hatten sich zwar auf eine schlechtere Quote eingestellt. Adyen enttäuschte die Erwartungen aber dennoch deutlich.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdiente der Konzern mit 320 Millionen Euro ein Zehntel weniger als im Jahr zuvor. Die Unternehmensführung begründete die rückläufige Entwicklung hauptsächlich mit großen Investitionen für den Ausbau des Personals. Allein im ersten Halbjahr seien mehr als 550 neue Fachkräfte eingestellt worden, insgesamt zählt Adyen mittlerweile fast 3.900 Mitarbeiter. Künftig will die Konzernspitze allerdings das Tempo bei Neueinstellungen drosseln.
Hinzu kommt: Im ersten Halbjahr entwickelten sich vor allem die Geschäfte in Nordamerika deutlich schwächer. Zwar stiegen die Erlöse dort im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 23 Prozent. Im ersten Halbjahr 2022 hatte Adyen dort aber noch ein Plus von 52 Prozent verzeichnet.
Zwar stieg das Transaktionsvolumen bei Adyen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 426 Milliarden Euro und der Umsatz kletterte um 21 Prozent auf gut 739 Milliarden Euro. Verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2022 flachte sich das Wachstum aber deutlich ab. Mit rund 282 Millionen Euro blieb der Nettogewinn dank eines besseren Finanzergebnisses stabil.
Die Aktie kommt daraufhin heftig unter Druck und bricht am Donnerstagvormittag um rund 20 Prozent ein. Damit muss sie die seit Jahresbeginn aufgelaufenen Kursgewinne vollständig abgeben und notiert inzwischen sogar rund elf Prozent tiefer als noch Anfang Januar.
Adyen steht derzeit nicht auf der Empfehlungsliste von DER AKTIONÄR.
Mit Material von dpa-AFX.