Adobe gilt als Profiteur der jüngsten Entwicklungen bei generativer künstlicher Intelligenz. Schon seit dem Durchbruch von ChatGPT wird daher über ein KI-gestütztes Dienstleistungsangebot aus dem Hause des Spezialsoftwareentwicklers spekuliert. Mit der Vorstellung der Sensei GenAI hat Adobe gestern geliefert, die Aktie steigt und bestätigt damit ihren vielversprechenden Ausbruch!
Aus der breiten Produktpalette von Adobe gelten seit dem Durchbruch künstlicher Intelligenz vor allem das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop sowie die B2B-Cloud Adobe Experience als prädestinierte Anwendungsfälle für KI-gestütztes Arbeiten.
Während Kunstgeneratoren wie DALL-E und StarryAI ebenso beeindruckend leistungsfähige wie positive Beispiele für den Einsatz künstlicher Intelligenz bei der Bilderstellung und Bildbearbeitung sind, waren zuletzt sog. Deep-Fakes wie die angebliche Verhaftung von Donald Trump und die fingierte Explosion in der Nähe des Pentagons eher abschreckende Beispiele. Die zukünftige Stärke von Adobes Photoshop könnte hier neben der Assistenz bei der Erstellung von Bildmaterial vor allem in der Zertifizierung und Bestätigung der Echtheit grafischer Inhalte liegen.
In seiner Business-Cloud Adobe Experience dagegen soll Sensei GenAI zunächst vor allem textbasiert arbeiten. Sensei GenAI nutzt neben Microsofts OpenAI (das auch die Basis für ChatGPT stellt) auch das von Alphabet entwickelte Sprachmodell FLAN-T5. Anwendungsfälle sind einerseits die Unterstützung der Arbeit von Content Managern, so soll etwa die Erstellung (werbewirksamer) Produktbeschreibungen automatisiert werden können.
Andererseits soll auch die Datenauswertung und das Kundenbeziehungsmanagement unterstützt werden etwa bei der Zielgruppenanalyse oder der Auswertung von Werbemaßnahmen. Sensei GenAI verspricht daher große Produktivitätsgewinne und dürfte die sog. Stickyness, also die Eigenschaft, ein für erfolgreiches Arbeiten unersetzliches Werkzeug zu sein, der Enterprise Cloud noch erhöhen. Adobe darf daher künftig mit noch zuverlässigeren Erlösen rechnen!
Gut informierten Anlegerinnen und Anlegern gilt Adobe schon lange als hochprofitable Cash-Maschine. Die Integration von leistungsstarken KI-Tools in das Software-Ökosystem dürfte diesen Ruf zementieren und Adobes marktbeherrschende Position langfristig weiter stärken - mit entsprechenden Chancen für geduldige Investoren. Denn wenngleich die Aktie mit einem KGV von 27,2 und einem Kurs-Cashflow-Verhältnis von 23,4 aktuell rund ein Viertel unter dem Fünfjahresdurchschnitt notiert, ist sie nicht wirklich günstig. Im Zweifel gilt aber die Trendrichtung und die ist nach dem jüngsten Ausbruch positiv!