Einige Vorstands- und Verwaltungsratsmitglieder bei Adobe haben in den vergangenen Wochen Kasse gemacht und sich von einigen ihrer Anteile getrennt. Einem Vermögensverwalter stoßen die anhaltenden Insider-Verkäufe sauer auf. Dort man jetzt reagiert und seine Beteiligung gekürzt.
Nach einem katastrophalen Ausverkauf im vergangenen Jahr, gegenüber dem im November 2021 markierten Allzeithoch halbierte sich die Aktie, blickt Adobe auf einen im ersten Halbjahr bislang zufriedenstellenden Kursverlauf zurück. Seit dem Jahreswechsel konnten die Papiere rund 45 Prozent an Wert gewinnen. Diese Wertsteigerung sorgte in den vergangenen Wochen vermehrt für Gewinnmitnahmen von Seiten einiger Insider:
Beim privaten US-Vermögensverwalter Hennion & Walsh kommen die Verkäufe gar nicht gut an. Die Beteiligungsgesellschaft hat ihren Anteil an Adobe jüngst um knapp 20 Prozent reduziert. Tatsächlich haben in den vergangenen Tagen einige institutionelle Investoren Anteile verkauft, Vermögensverwalter Wisdomtree und Portfoliomanager Nation Fund Advisors gleich mehrere zehntausend Stück.
Den Verkäufen einiger kleinerer Investoren stehen aber große Käufer gegenüber, so haben etwa T. Rowe und die Deutsche Bank jeweils mehr als 300.000 neue Aktien gekauft. Insgesamt haben sich in den vergangenen vier Wochen institutionelle Investoren netto long positioniert - wenn auch knapp.
Ohnehin sollten die jüngsten Insiderverkäufe nicht überbewertet werden. Weder sind die im Vergleich zu den Vorjahren besonders groß ausgefallen, noch ist nicht immer gleich davon auszugehen, dass man intern mit schlechteren Geschäften bzw. einem schwächeren Aktienkurs rechnet. Oft haben Insider-Verkäufe ganz profane Gründe, wie fällige Steuerzahlungen oder privater Finanzbedarf. Das ist vor allem bei Unternehmen der Fall, bei den Aktienkompensationen einen Großteil der Vergütung ausmachen.
Anleger lassen sich in der laufenden Empfehlung von DER AKTIONÄR nicht beirren, weder durch den aktuell auf der Stelle tretenden Aktienkurs, noch durch die Insiderverkäufe der vergangenen Wochen. Als Stopp sind derzeit etwa 435 Dollar (400 Euro) empfohlen, für einen Neueinstieg könnte mit dem Sprung über die Marke von 500 Dollar ein prozyklisches Kaufsignal abgewartet werden.