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Adler Group: Ein Skandal wie Wirecard? BaFin nimmt Vorwürfe „sehr ernst“

Adler Group: Ein Skandal wie Wirecard? BaFin nimmt Vorwürfe „sehr ernst“
Foto: iStockphoto
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Markus Bußler 06.10.2021 Markus Bußler

Die Aktie der Adler Group knickt aktuell rund 20 Prozent ein. Der Grund: Viceroy Research erhebt schwere Vorwürfe: Der Leerverkäufer, der maßgeblich an der Aufdeckung des Wirecard-Skandals beteiligt war, nennt die Adler Group „eine Brutstätte des Betrugs, der Täuschung und der finanziellen Falschdarstellung, die darauf abzielt, ihre wahre Finanzlage zu verschleiern, die düster ist”.

Viceroy veröffentlichte am Vormittag einen 61 Seite langen Bericht über Adler Group mit vielen Vorwürfen wie der Täuschung und finanzielle Falschdarstellung. Im Juni war schon einmal spekuliert worden, dass die Gruppe, hinter der der als „Wirecard–Jäger“ bekannte Fraser Perring steckt, für eine Leerverkaufsattacke verantwortlich sein könnte. Die hatte Perring damals aber verneint.

Inzwischen hat sich auch die Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin zu Wort gemeldet, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Nachmittag berichtete. Demnach nimmt die Behörde die Vorwürfe in den Bericht sehr ernst. Vom Unternehmen selbst war lange Zeit nichts zu hören. Kurz vor Xetra-Handelsende meldete es sich allerdings zu Wort. „Der Viceroy-Report enthält Unterstellungen, die Adler auf das Schärfste zurückweist“, hieß es einer E-Mail des Unternehmens.

Im vergangenen Jahr erst war der Leasinganbieter Grenke wegen des Vorwurfs angeblicher Bilanztricksereien durch Viceroy negativ in die Schlagzeilen geraten. Das Unternehmen hatte daraufhin mehrere eigene Prüfungen auf den Weg gebracht und auch eine Sonderprüfung durch die Finanzaufsicht Bafin über sich ergehen lassen müssen. Nach einiger Verzögerung erhielt der Konzern im Mai das uneingeschränkte Testat der Prüfungsgesellschaft KPMG für den 2020er-Bericht. Der Kurs hat sich allerdings immer noch kaum von den heftigen Verlusten nach dem Bericht von Viceroy erholt.

Das Beispiel Grenke zeigt: Nach solchen Vorwürfen ist der Ruf zumindest einmal angekratzt. So verlockend solche Abverkäufe auch sind. Bis die Vorwürfe nicht ausgeräumt sind, sollten Anleger einen Bogen um das Papier machen.


(mit Material von dpa-AFX).
Adler Group (WKN: A14U78)
Grenke (WKN: A161N3)

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