Die große Enttäuschung der Anleger über den Quartalsbericht von Nike schwappt am Freitag ein Stück weit auch auf die Aktien der deutschen Konkurrenz über. Die Papiere von Adidas sacken am Vormittag 3,6 Prozent ab auf 119,52 Euro und die Aktien von Puma sogar 4,4 Prozent auf 48,65 Euro. Damit gehören sie neben der Deutschen Börse zu den drei einzigen Verlierern im DAX.
Der Druck ist damit aber dennoch nicht annähernd so groß wie beim US-Wettbewerber, dessen Aktien im nachbörslichen Handel etwa neun Prozent einbüßten. Fazit des ersten Quartals ist, dass das Geschäft des US-Sportartikelkonzerns von gestiegenen Logistik-Kosten und dem starken Dollar gebremst wird.
Händler urteilten in ersten Einschätzungen, dass die Bruttomarge vor diesen Hintergründen enttäuschte. Auf Umsatzseite sehe es besser aus, hier sei die Entwicklung in Nordamerika und dem EMEA-Wirtschaftsraum positiv, wenngleich es in China noch keine Erholung gebe. Negativ sei wiederum, dass Nike mit hohen Lagerbeständen ins Weihnachtsgeschäft geht. Diese sind um 44 Prozent auf 9,7 Milliarden Dollar gestiegen. Dies sei kein gutes Zeichen, so ein Händler. Nike gehe "entschlossen" vor, um die Überschüsse abzubauen, sagte Finanzchef Matthew Friend in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Schon im Sommer griff Nike dafür zu Rabatten. Besonders stark stiegen die Lagerbestände in Nordamerika an.
Wie zuletzt schon viele Experten hob er hervor, dass der Konsumgütersektor weiter leiden dürfte, solange die Inflation so hoch bleibt wie aktuell. In Deutschland hat sie mittlerweile die Zehn-Prozent-Marke und damit ein 70-Jahreshoch erreicht.
Während sich die Aktie von Nike bisher noch etwas besser halten konnte als die Konkurrenz aus Deutschland, kommt auch sie nun kräftig unter Druck. Die Papiere von Adidas und Puma kenen seit Monaten nahezu nur eine Richtung: die nach unten. Beide Aktien fielen zuletzt unter die Stoppkurse des AKTIONÄR und wurden verkauft. Anleger warten ein positives Signal ab.