„Digitale Kommunikation ist der Schlüssel für uns, deswegen werden Sie keine TV-Werbung mehr sehen.“ Diese Parole hatte Adidas-CEO Kasper Rorsted vor zwei Jahren ausgegeben. Die vergangenen Quartalsberichte zeigen: Der Schritt war extrem wichtig zur Verbesserung der Margen. Die Adidas-Aktie holt derweil weiter Luft.
Youtube, Facebook, Instagram – für die großen Sportkonzerne spielt hier die Musik. Teure TV-Werbekampagnen mit ärgerlichen Streuverlusten gehören etwa für Adidas der Vergangenheit an. Die Zahl der Online-Follower steigt rasant: Adidas hat seine Youtube-Abonnenten auf 870.000 gesteigert.
Um die Kunden direkter anzusprechen, setzt Adidas längst nicht mehr nur auf Sportstars. Ende August verkündete der Konzern die Zusammenarbeit mit Tyler Blevins, besser bekannt als Ninja. Der 29-jährige Amerikaner ist E-Sportler und mit 22 Millionen Youtube-Abonnenten einer der erfolgreichsten Streamer der Welt.
No shortcuts. Only long days. Never let anyone tell you that you can’t catch your dreams.
— Ninja (@Ninja) August 27, 2019
Choose your path. Put the TIME IN.
I’m humbled, and excited, to officially announce my partnership with @adidasoriginals
. https://t.co/B42gK4AoF5#createdwithadidas pic.twitter.com/PdAKnCflCD
Die Ersparnisse wegen des Verzichts auf TV-Werbung spiegeln sich seit geraumer Zeit in der Adidas-Bilanz wider. Im zweiten Quartal erreichte der Konzern eine operative Marge von 11,7 Prozent (Q2 2018: 11,3 Prozent). Damit hat Adidas das vor zwei Jahren ausgegebene Ziel für 2020 von 11,5 Prozent bereits übertroffen.
Der große Konkurrent Nike kommt aktuell auf eine operative Marge von 12,2 Prozent.
Das Potenzial, das sich aus noch mehr Digitalisierung und Automatisierung für Adidas ergibt, ist noch längst nicht ausgereizt. Damit wird der Konzern in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach merklich profitabler. Die aktuelle Konsolidierung ist eine Kaufchance.