Alles Aus zwischen Adidas und Kanye West? Nachdem der Rapper mehrfach gegen den Sportartikelhersteller pöbelte, will dieser die Zusammenarbeit nun überdenken. Keine leichte Entscheidung, denn die „Yeezy“-Sneaker sind heiß begehrt und brachten Adidas Milliarden ein. Die Aktie hat ein neues Sechsjahrestief markiert.
Kanye Wests „Yeezy“-Kollektion galt seit 2015 als Aushängeschild des Konzerns. Sie spülte jedes Jahr schätzungsweise mehr als eine Milliarde Euro in die Kasse. Auch West verdiente sich daran eine goldene Nase, man witzelte sogar, es sei seine Haupteinnahmequelle.
Doch West war kein einfacher Kooperationspartner. Seit Monaten pöbelt er im Netz gegen Adidas, attackiert den Konzern sogar mit Plagiatsvorwürfen. Adidas habe die von ihm entworfenen „Yeezy“-Schuhe kopiert und für eigene Zwecke verwendet. Darüber hinaus fordert der Rapper immer wieder einen Sitz im Vorstand oder Aufsichtsrat.
Adidas zieht die Reißleine
Adidas hat sich die Vorwürfe lange Zeit schweigend angehört und sogar noch die Wogen zu glätten versucht. Doch jetzt scheint das Fass übergelaufen. "Eine erfolgreiche Partnerschaft beruht auf gegenseitigem Respekt und gemeinsamen Werten", gab der Vorstand bekannt. Er will die Zusammenarbeit überdenken.
West reagierte auf die Ankündigung höchst beleidigt und schoss kurzum den nächsten Post ab: „Adidas hat meine Designs vergewaltigt und gestohlen.“ Eigentlich ist der Rapper noch bis 2026 vertraglich an Adidas gebunden. Gerüchten zufolge habe der Konzern ihm nun aber eine Abfindung in Höhe von einer Milliarde Dollar angeboten.
Der Zeitpunkt für die Auseinandersetzungen mit Kanye West könnte nicht schlechter sein. Adidas leidet bereits unter angespannten Lieferketten und der hohen Inflation. Die Aktie ist dieses Jahr um knapp 60 Prozent gefallen und kennt weiterhin nur eine Richtung: nach unten. Sie fiel vor Kurzem unter den Stoppkurs des AKTIONÄR und wurde verkauft (DER AKTIONÄR berichtete).