Die Adidas-Aktie gehört zu den großen Verlierern 2022. Seit Jahresbeginn hat der Titel 30 Prozent eingebüßt, während der DAX um 19 Prozent gefallen ist. Seit dem Hoch im vergangenen Sommer kommt Adidas auf einen Verlust von 50 Prozent. Neben dem Ukrainekrieg macht dem Konzern auch das Chinageschäft zu schaffen.
Adidas hat die Leitung seiner Chinaaktivitäten ausgewechselt, nachdem der Sportartikelhersteller Marktanteile an heimische Marken verloren hatte, berichtet die Financial Times. Grund für den Verlust war ein Boykott chinesischer Konsumenten wegen der Adidas-Haltung zum Umgang Chinas mit den Uiguren.
Der Boykott hatte Adidas einen Umsatzrückgang von knapp 15 Prozent in der Region in zwei Quartalen hintereinander eingebrockt.
China-Chef Jason Thomas muss nun gehen, Adrian Siu, früherer Adidas-Chef in Hongkong, übernimmt.
Auch in Russland handelt Adidas. Das Unternehmen zieht sich genau wie die Wettbewerber Nike und Puma wegen des Kriegs vorübergehend aus dem Land zurück.
Adidas erzielte 2020 knapp drei Prozent seiner Erlöse in Russland.
Die Adidas-Aktie ist zwar stark überverkauft und die Aktie ist mit einem 2022er-KGV von 18 (10-Jahresdurchschnitt: 30) so günstig wie lange nicht. Trotzdem ist es angesichts des gruseligen Sentiments wahrscheinlich, dass der Wert das Corona-Tief bei 160 Euro testet.