Der Kurs-Horror geht weiter. Trotz Maßnahmen auf aller Welt seitens der Politik und der Notenbanken schmeißen die Anleger ihre Aktien in Panik auf den Markt. Die Adidas-Aktie verliert am Montagmorgen sechs Prozent auf 163 Euro. Damit hat sich der Aktienkurs innerhalb weniger Wochen knapp halbiert.
Zur Eindämmung des Coronavirus setzt die Politik zunehmend auf drastische Maßnahmen. In Bayern sollen ab Mittwoch ausgewählte Geschäfte schließen. In Spanien wurde eine 15-tätige Ausgangssperre verhängt.
Die Auswirkungen auf den Konsum sind noch nicht abzusehen. Adidas-CEO Kasper Rorsted bringt es auf den Punkt: „Wer zwei Wochen in seiner Wohnung festsitzt, kauft erst einmal Milch und Brot und eben keine Turnschuhe und T-Shirts.“
Der Markt fragt sich deshalb: Wird 2020 für Adidas und die ganze Sportartikelbranche ein verlorenes Jahr?
Durchaus möglich ist, dass das Coronavirus Entwicklungen, die bereits vor der Pandemie begonnen haben, noch beschleunigt. Sollten viele Sportgeschäfte dem Virus zum Opfer fallen und pleite gehen, wird das den E-Commerce kräftig befeuern. Hier hatte Adidas in den vergangenen Jahren schon deutliche Fortschritte gemacht.
Der Vorteil: Die Margen sind hier deutlich höher.
Selbst wenn 2020 für Adidas ein verlorenes Jahr wird, ist die Frage berechtigt, ob dies eine Kurshalbierung (oder mehr) rechtfertigt. Für Langfristanlegern mit Mut bedeutet der Crash eine gute Kaufchance. Das Tief wird man wahrscheinlich nicht erwischen, dafür bietet sich aber ein gestaffelter Einstieg ein.