Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert – nun ist es passiert: Die Adidas-Aktie ist auf ein neues Rekordhoch ausgebrochen. Seit Jahresbeginn hat der Titel bereits über 20 Prozent gewonnen. Ein Grund für die jüngste Dynamik ist eine positive Studie von Goldman Sachs. Wie geht es mit der Aktie nach dem Top-Kaufsignal weiter?
Die Börse ist wieder vollends von Adidas überzeugt. Nur wenige Wochen, nachdem der Sportartikelhersteller die Erwartungen an 2019 noch gedämpft hatte, hat die Adidas-Aktie den seit vergangenem Sommer gültigen Seitwärtstrend nach oben verlassen und damit ein starkes Kaufsignal geliefert. Das nächste Kursziel lautet nun 250 Euro. Dies errechnet sich aus der Differenz der unteren Range (180 Euro) und der oberen Range (215 Euro) des Seitwärtstrends.
Wie kam es zur Wende?
Offenbar war die Konzernprognose für 2019 zu konservativ. Was Adidas in die Karten spielen sollte, sind günstigere Wechselkurse in den wichtigen Absatzmärkten Nordamerika und China. „Diese dürften den Umsatz und den Gewinn je Aktie 2019 und 2020 stützen“, sagt Richard Edwards, Analyst bei Goldman Sachs. Der Experte hat sein Kursziel für Adidas jüngst um fünf auf 245 Euro nach oben geschraubt. Sein Rating für die Aktie: Kaufen.
Andreas Inderst, Analyst bei Macquarie, weist auf einen anderen Punkt hin: „Die Lieferprobleme in Nordamerika sind nur vorübergehender Natur.“ Inderst hat vor Kurzem Adidas-Top-Manager getroffen. „Sie haben erläutert, wie es zu den Verzögerungen gekommen ist“, so Inderst. „Mittlerweile hat das Unternehmen glaubwürdige Schritte eingeleitet, um die Probleme zu beheben.“ Inderst prognostiziert: „Im zweiten zweiten Halbjahr dürfte sich der Umsatz wieder verbessern.“
Teuer sind die anderen
Mit einem 2019er-KGV von 24 ist Adidas im historischen Kontext kein Schnäppchen mehr, wohl aber im Peergroup-Vergleich. DER AKTIONÄR empfiehlt: Gewinne nach dem Top-Kaufsignal laufen lassen, Stopp knapp unter die Tiefs von Anfang Februar bei 194 Euro nachziehen.