Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach hat seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Neben den überzeugenden Zahlen wartet Adidas auch mit einem Zukauf auf. Ähnlich wie der US-Konkurrent Under Armour hat der DAX-Konzern einen Zukauf im Fitnessbereich getätigt.
Für die Akquisition von Runtastic vom Medienkonzern Axel Springer muss Adidas kräftig in die Kasse greifen. Der österreichische Anbieter von mobilen Sport-Apps, passender Hardware und einem Webportal sei bei der Transaktion insgesamt mit 220 Millionen Euro bewertet worden, teilte Springer am Mittwochabend in Berlin mit. Mit aktuell 60 Millionen registrierten Usern, ist damit jeder User mit 3,67 Euro bewertet. Beim Kauf eines 50,1-Prozent-Anteils durch den SPringer-Konzern im Oktober 2013 war der Wert von Runtastic noch mit 22 Millionen Euro beziffert worden. Neben der Beteiligung von Springer kaufte Adidas auch die Anteile der weiteren Gesellschafter und Mitgründer. Damit verfügt der fränkische Sportartikelkonzern nun über 100 Prozent des österreichischen Unternehmens.
Zum Vergleich: Under Armour hat im Februar 2015 für den Kauf der Anwendung MyFitnessPal mit 80 Millionen registrierten Usern 475 Millionen Dollar(413 Millionen Euro nach dem Dollarkurs von 1,15) gezahlt. Damit bezahlte Under Armour 5,16 Euro pro User.
Prognosen übertroffen
Die wichtigste Nachricht zu den Q2-Zahlen für die Anleger war die Bestätigung der Jahresprognose. Mit einem Umsatz von 3,9 Milliarden Euro und einem Betriebsergebnis von 234 Millionen Euro hat der DAX-Konzern die Schätzungen (Umsatz: 3,8 Milliarden Euro; Betriebsergebnis: 227 Millionen Euro) der Analysten überboten. Damit ist der Umsatz im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent gestiegen. Die Nachfrage nach der Hausmarke und besserer Verkäufe bei der Fitnesstochter Reebok sorgten für den Umsatzanstieg. Dabei hat sowohl der schwache Euro als auch eine gute Entwicklung in den Regionen Westeuropa und China geholfen.
Die Ergebnisentwicklung konnte das Tempo nicht mithalten. Die Investitionen ins Marketing aber auch die Abverkäufe im Golfgeschäft belasteten. Das Betriebsergebnis stieg um 7,6 Prozent auf 234 Millionen Euro und der auf die Anteilseigner entfallenden Gewinn um 1,4 Prozent auf 46 Millionen Euro. Der Umsatz soll 2015 währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich steigen und der Gewinn um sieben bis zehn Prozent zulegen.
An Bord bleiben
Nach dem Seuchenjahr 2014, in dem Adidas trotz Sonderkonjunktur durch die Fußball-WM aufgrund des schwächelnden Russlandgeschäfts eine Gewinnwarnung aussprechen musste, befinden sich die Herzogenauracher wieder auf Kurs. Den Kauf von Runtastic begrüßt DER AKTIONÄR ausdrücklich, da das Unternehmen hiermit Zugriff eine große Datenbasis hat und damit potenzielle Neukunden hat. Die Aktie bleibt eine Halteposition mit Stoppkurs bei 57,80 Euro. Erst mit dem Sprung über das Hoch bei 78,05 Euro würde ein Kaufsignal generiert werdern.
(mit Material von dpa-AFX)
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