Die Aktien von Adidas gehören am Montag zu den größten Verlierern im DAX. Das Papier verliert 0,2 Prozent auf 58,62 Euro. Nur BASF, E.on und Beiersdorf müssen noch höhere Verluste einstecken, während der Großteil der DAX-Unternehmen mit einem Plus in die neue Woche gestartet ist. Grund für die Schwache Performance bei Adidas ist ein Bericht des „Wall Street Journal“. Demnach sind die Herzogenauracher in der Rangfolge der Sportartikelhersteller in den USA auf Rang drei zurückgerutscht. "Vor allem der Umsatzeinbruch von 23 Prozent bei den Sportschuhen hört sich dramatisch an", meint ein Händler. "Es wirkt, als hat Adidas kein Gespür mehr für den wichtigsten Markt der Welt, während Nike umgekehrt in Europa immer stärker wird." Das unterstreicht die Schwierigkeiten auf dem wichtigen US-Markt besser Fuß zu fassen. Entsprechend negativ wirke der insgesamt allerdings wenig Neues enthaltende Bericht auf die Stimmung.
Analysten-Mehrheit sagt „Halten“
Vor Kurzem hat das Analysehaus Kepler Cheuvreux die Einstufung für Adidas auf "Hold" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Der Sportartikelhersteller überarbeite die Führungsverantwortlichkeiten und wolle mit besseren internen Abläufen künftig schneller auf das Marktgeschehen und die neuesten Modetrends reagieren können, schrieb Analyst Jürgen Kolb in einer Studie. An der schlechten Ergebnistransparenz als Folge der Situation in Russland und im Golfgeschäft dürfte sich erst einmal nichts ändern. Insgesamt sind derzeit 13 von 42 Analysten positiv gestimmt, was die weitere Entwicklung der Adidas-Aktie angeht, 23 bewerten den Titel mit „Halten“, 6 Analysten mit „Sell“.
Bodenbildungphase
Von der Euphorie, die noch zur Jahresmitte infolge der Weltmeisterschaft herrschte (Adidas rüstete sowohl den Weltmeister Deutschland als auch den Vize-Weltmeister Argentinien aus), ist mittlerweile nicht mehr viel zu spüren. Nach der massiven Gewinnwarnung vor einigen Wochen hat die Adidas-Aktie massiv verloren. Derzeit scheint das Papier aber einen Boden auszubilden. Trotz der jüngsten Schwierigkeiten ist der derzeitige Abschlag langfristig übertrieben.
(Mit Material von dpa-AFX)