Während sich der Großteil der DAX-Aktien am Freitagvormittag deutlich erholen kann – Continental, Volkswagen, Infineon und Deutsche Bank gewinnen mehr als zwei Prozent – rangiert die Adidas-Aktie am Ende. Lediglich 0,2 Prozent auf 53,97 Euro kann das Papier zulegen. Nur Henkel, Linde und Merck tendieren zum Wochenschluss noch schwächer. Deutlich auf den Kurs der Adidas-Aktie drückt eine Abstufung durch die US-Investmentbank Merrill Lynch.
Merrill-Lynch-Abstufung belastet
Wegen trüber Aussichten für das Russlandgeschäft hat Merrill Lynch den Titel von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 60 auf 49 Euro gesenkt. Auch nach dem bisherigen Kursverlust von rund 40 Prozent im laufenden Jahr überwiege beim Sportartikelherstler das Risiko immer noch die Renditechancen, schrieb Analystin Ashley Wallace in einer Studie vom Freitag. Das erwartete Kurs/Gewinn-Verhältnis für 2015 sei wegen der aktuellen Ergebnissituation nicht gerechtfertigt. Ihre Schätzungen passte sie an die jüngst von Merrill gesenkten Wachstumserwartungen für Russland an. Das Margenpotenzial hält sie angesichts höherer Marketingaufwendungen ebenfalls für begrenzt. Mit dem neuen Kursziel von 49 Euro signalisiert die Expertin ein Rückschlagsrisiko von gut neun Prozent.
Aktie rauscht unter Support
Mit der jüngsten Korrektur ist die Adidas-Aktie unter das Augusttief bei 54,16 Euro gefallen und auch unter den Stopp des AKTIONÄR bei 54 Euro. Das Papier wurde damit verkauft. DER AKTIONÄR empfiehlt vor einem Neueinstieg eine Beruhigung der Marktlage sowie bei der Adidas-Aktie an sich abzuwarten. Im Jahresvergleich ist die Adidas-Aktie der schwächste DAX-Titel. Das Papier hat mehr als ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Lediglich die Deutsche Bank hat sich mit einem Minus von 33 Prozent genauso schwach entwickelt.
(Mit Material von dpa-AFX)