Entwickler haben gravierende Sicherheitslücken in den Prozessoren von Intel entdeckt. Vom Leck betroffen sind gleich mehrere reichweitenstarke Prozessor-Generationen. Gerät die Aktie jetzt unter Druck?
Die offenbar von einem Google-Entwickler entdeckte Sicherheitslücke wurde auf den apokalyptischen Namen Downfall, also der Untergang, getauft. Das ist mit Blick auf die Aktie sicherlich etwas weit hergeholt, verdeutlicht aber, als wie gravierend die potenziellen Folgen vor allem in puncto Sicherheit eingeschätzt werden:
Offenbar können die Lücken genutzt werden, um sensible Daten wie Passwörter, Mail-Nachrichten, Kontodaten und eigentlich verschlüsselte Informationen, wie Zugänge zu Passwortmanagern, auszulesen.
Betroffen sind vor allem die Verkaufsschlager
Von den Sicherheitslücken betroffen sind ausgerechnet die reichweitenstarken Prozessor-Generationen Skylake, Rocket Lake und Tiger Lake, die von 2015 bis 2022 produziert und verkauft wurden beziehungsweise noch immer verkauft werden. Dahinter verbirgt sich zum Beispiel die Core-i-Serie, die in vielen Laptops und Desktop-PC von Heimbenutzern genutzt wird.
Immerhin ein kleiner Lichtblick: Prozessoren der neuesten Generation, also vor allem im letzten und in diesem Jahr gestartete Modelle, sollen von dem Leck nicht betroffen sein. Das dürfte die negativen Auswirkungen auf Verkäufe neuer Baureihen minimieren.
Problembehandlung läuft
Intel hat die Probleme, nachdem die Sicherheitslücke wohl schon im vergangenen Jahr an das Unternehmen gemeldet wurde, inzwischen eingeräumt und erste Fixes präsentiert. Die aber müssen von Usern manuell im Rahmen von Treiber-Updates installiert werden, das ist natürlich unbequem und dürfte für Ärger bei den Endverbrauchern sorgen.
Allerdings: Intel ist nicht der einzige Hersteller von Prozessoren mit Sicherheitsproblemen. Auch bei AMD wurde vor wenigen Tagen eine Sicherheitslücke namens Zenbleed entdeckt. Auch die betrifft verkaufsstarke Modelle aus den vergangenen Jahren und erlaubt wie bei Intel umfangreichen Datendiebstahl.
An einem für den Gesamtmarkt schwachen Handelstag konnte sich Intel gestern mit leichten Verlusten recht wacker behaupten. Allerdings machten die Nachrichten über die Sicherheitslücken erst ab dem Nachmittag die Runde. Ob die Sicherheitsprobleme also auch zu Verkaufsdruck in der Aktie führen, wird sich heute besser beurteilen lassen.
Entwickler haben in mindestens drei reichweitenstarken Prozessor-Generationen von Intel gravierende Sicherheitslücken entdeckt, die umfangreichen Datendiebstahl ermöglichen. Erste Fixes zur Problembehandlung hat das Unternehmen zwar vorgestellt, die müssen (und sollten) von den Benutzern aber selbst installiert werden.
Schlechte Stimmung ist damit vorprogrammiert, neuer Verkaufsdruck ausgerechnet in der Widerstandszone der Aktie möglicherweise auch.