Am Freitag setzt sich die Talfahrt der E.on-Aktie fort. Der Versorger trägt mit einem erneuten Minus von rund drei Prozent wie schon am Vortag die rote Laterne im DAX. Nach den düsteren Aussichten, die Konzernchef Johannes Teyssen am Mittwoch geben musste, schrumpft die Hoffnung auf eine Trendwende immer mehr. Bei den Analysten verliert der Titel ebenfalls an Vertrauen.
Die HSBC hat ihre Einstufung für E.on auf „Reduce“ belassen. Allerdings hat Analyst Adam Dickens das Kursziel noch einmal deutlich von 11,00 auf 8,50 Euro gesenkt. Dass das Atomgeschäft in der Verantwortung von E.on bleibe, sei negativ, so der Experte. Alle Investoren, die sich der Aktie zugewandt hätten, da der Konzern seine risikobehafteten Altlasten in die neue Gesellschaft namens Uniper auslagern wollte, kehrten dem Papier nun den Rücken. E.on sei damit ein weniger defensives Investment – mit einem höheren Grad an Rohstoff-Risiken und politischen Risiken – und sei weniger rasch fähig, seine im Sektorvergleich hohen Fremdkapitalkosten zu senken.
Mit der neuen Hiobsbotschaft setzt sich die Krise bei E.on weiter fort. Seit Jahresbeginn hat die Aktie so schon 40 Prozent an Wert verloren, alleine im vergangenen Monat steht ein Minus von 30 Prozent zu Buche. Ein Ende der Talfahrt ist jedoch weiterhin nicht in Sicht. Der Konzern kämpft mit zahlreichen Problemen im operativen Geschäft. Die hohen Schulden, die anhaltenden Probleme in der Bewältigung der Energiewende und der anstehende Konzernumbau belasten. Auch charttechnisch sind inzwischen alle Unterstützungen gerissen.
Finger weg
Ob E.on in Zukunft die Trendwende gelingt, steht noch in der Sternen. Anleger sollten derzeit allerdings nicht auf dieses Szenario spekulieren. DER AKTIONÄR rät, den DAX-Titel zu meiden. Nach den deutlichen Verlusten seit Mittwoch, drohen noch weitere Rücksetzer.
(Mit Material von dpa-AFX)
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