Wie auch die Aktien anderer Schwergewichte im Pharma- und Biotech-Sektor befindet sich AbbVie seit Jahresbeginn deutlich im Minus. Dennoch ließ das Management des zuverlässigen Dividendenzahlers es sich nicht nehmen, die Ausschüttung ein weiteres Jahr in Folge zu erhöhen. Wird die Aktie dadurch wieder attraktiver?
AbbVie teilte am Donnerstagnachmittag mit, dass eine Quartalsdividende von 1,48 Dollar pro Aktie ausgeschüttet wird. Damit liegt diese sieben Cent oder knapp fünf Prozent über der des Vorjahresquartals.
Seit dem Börsengang von AbbVie hat das Unternehmen die Dividende insgesamt bereits um rund 270 Prozent angehoben und befindet sich deshalb im S&P Dividenden-Aristokraten-Index.
Eine weitere Anhebung der Dividende dürfte zwar durchaus Anleger anlocken, doch muss man diese auch mit dem operativen Geschäft in Kontext setzen. So hat AbbVie mit dem auslaufenden Patentschutz von Humira zu kämpfen, was sich in den Q1-Ergebnissen deutlich zeigte. Die Umsätze mit dem Antikörper brachen um ein Viertel ein.
Auch aus charttechnischer Sicht könnte es bei der Aktie besser aussehen. Seit Anfang 2022 befindet sie sich in einer volatilen Seitwärtsbewegung und lieferte zuletzt keine Kaufsignale. Erst ein Sprung über die GDs 50 und 200 bei 146,45 beziehungsweise 150,54 Dollar würde das Chartbild aufhellen.
Sollte sie sogar unter das Jahrestief bei 131,10 Dollar und anschließend unter die psychologisch wichtige Marke von 130 Dollar fallen, droht ein Kursrutsch bis zur 120-Dollar-Marke.
Auch wenn die Dividendenrendite, die zum aktuellen Kurs rund vier Prozent beträgt, attraktiv ist, drängt sich bei AbbVie sowohl aus operativer als auch technischer Sicht kein Einstieg auf. Anleger setzen stattdessen lieber auf laufende AKTIONÄR-Empfehlungen wie Astrazeneca, Novartis oder Merck & Co.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Abbvie.