In den USA ist ein Schnelltest zugelassen worden, der innerhalb weniger Minuten eine Infizierung mit dem neuartigen Coronavirus nachweisen soll. Die Test-Kits würden von einem mobilen Labor ausgewertet, das nur etwa so groß sei wie ein Toaster, und könne damit auch außerhalb von Krankenhäusern eingesetzt werden, teilte der Hersteller Abbott mit. Ist damit der Weg frei für eine flächendeckendere Testung der Bevölkerung?
Der Test stelle innerhalb von fünf Minuten fest, ob eine Probe mit Sars-CoV-2 infiziert sei, ein gesichertes negatives Ergebnis dauere 13 Minuten, hieß es.
FDA erteilt grünes Licht
Die US-Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde FDA erklärte, der Test sei im Rahmen eines Dringlichkeitsverfahrens bis auf Widerruf zugelassen worden. Der Hersteller erklärte, innerhalb eines Monats rund fünf Millionen Tests produzieren zu wollen.
Am vergangenen Wochenende hatte die FDA im gleichen Verfahren bereits einen Test genehmigt, der innerhalb von 45 Minuten Ergebnisse liefern soll. Der Test des Herstellers Cepheid (zum Mischkonzern Danaher gehörend) soll allerdings vor allem in Krankenhäusern zum Einsatz kommen. Bisher mussten die meisten Tests in den USA an Labore geschickt werden; Ergebnisse waren daher in der Regel erst nach mehreren Tagen verfügbar.
Europäische Vertreter haben inzwischen ebenfalls Tests zur Identifizierung des neuartigen Coronavirus entwickelt. Dazu zählt unter anderem der Pharma-Konzern Roche und die deutsche Diagnostik-Schmiede Qiagen. Auch Bosch will einen Schnelltest im April auf den Markt bringen.
Der Schnelltest von Abbott Laboratories könnte die Diagnose des neuartigen Coronavirus in den USA klar forcieren. Doch der Test muss sich nun auch im Alltag beweisen. An der Börse sollte die Neuigkeit indes für Schwung bei der Abbott-Aktie sorgen, die auch unter dem Corona-Crash gelitten hat. Mutige Anleger können zum Start in die kommende Handelswoche einen Trade auf steigende Kurse eingehen.
(Mit Material von dpa-AFX)