Im freundlichen Marktumfeld zeigen sich die großen Industriekonglomerate Siemens und ABB am Donnerstag schwach. ABB hat mit den Zahlen nicht überzeugt und notiert rund vier Prozent im Minus. Siemens bekommt den Gegenwind ebenfalls zu spüren, notiert als einer der schwächsten DAX-Werte aber lediglich unverändert.
ABB ist im Schlussquartal 2022 gewachsen und hat seine Profitabilität verbessert. Die Schweizer haben allerdings weniger Aufträge erhalten. Der Auftragseingang von Oktober bis Dezember ging konkret um acht Prozent auf 7,62 Milliarden Dollar zurück, wie der Hersteller von Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Bestimmte Teile des kurzzyklischen Geschäfts hätten aufgrund des normalisierten Bestellverhaltens von Kunden nachgegeben, heißt es zum Rückgang.
Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte wie etwa die Accelleron-Verselbständigung, ergab sich allerdings ein Plus von zwei Prozent. Der vergleichbare Umsatz legte hingegen um 16 Prozent auf 7,82 Milliarden Dollar deutlicher zu. Dies führte auch zu einer höheren Profitabilität. Die EBITA-Marge erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent.
Beim Reingewinn ergibt sich ein anderes Bild. Mit 1,13 Milliarden Dollar erreichte dieser noch etwas weniger als die Hälfte des Vorjahres. Damals fiel allerdings der Verkauf der Division Mechanical Power Transmission (Dodge) noch ins Gewicht.
Im Gesamtjahr lag der Reingewinn mit 2,48 Milliarden Dollar 46 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hier machten sich unter anderem die im dritten Quartal verbuchten Kosten für einen Rechtsfall in Südafrika bemerkbar. Die Dividende soll dennoch um 2 Rappen auf 0,84 Franken erhöht werden.
Die schwache Auftragslage drückt bei ABB auf die Stimmung. Allerdings hat die Vergleichbarkeit nach dem Umbau beider Konzerne in den vergangenen Jahren abgenommen. Mit den Zahlen in der kommenden Woche, am 9. Februar, muss Siemens nun selbst liefern, damit der Ausbruch aus der jüngsten Konsolidierung gelingt. Anleger bleiben dabei.
Mit Material von dpa-AFX