Die Aareal Bank ist laut Insidern in den Fokus von Finanzinvestoren geraten. Ein Konsortium um die Beteiligungsgesellschaften Advent International und Centerbridge Partners denke über eine Übernahme des Immobilienfinanzierers nach, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Dabei werde erwogen, das im SDAX notierte Unternehmen von der Börse zu nehmen. Ob es zu einer Transaktion komme, sei aber nicht gewiss. An der Börse brachte es die Aareal Bank vor der Nachricht auf eine Marktkapitalisierung von gut 1,4 Milliarden Euro. Die Aktien zogen zuletzt auf ein Plus von mehr als zwei Prozent an.
Die Meldung kommt nur kurze Zeit nachdem die Aareal Bank nach einer längeren Übergangsphase wieder einen hauptamtlichen Chef präsentierte: Der ehemalige Commerzbank -Vorstand Jochen Klösges ist seit Mitte September als Vorstandsvorsitzender bei dem Wiesbadener Immobilienfinanzierer aktiv. Klösges ist Nachfolger von Hermann Merkens, der wegen einer Erkrankung schon länger pausiert hatte und Ende April aus dem Vorstand des Instituts ausgeschieden war. Übergangsweise hatten die Aareal-Bank-Vorstände Marc Heß und Thomas Ortmanns die Geschäfte geführt.
Interessant sicher: Bei der Aareal Bank machte schon im Vorfeld ein Hedge-Fonds Druck. Der Hedgefonds Petrus Advisers als Aareal-Bank-Großaktionär dringt seit Monaten auf Veränderungen bei dem Immobilienfinanzierer. Vor der diesjährigen Hauptversammlung hatte der Londoner Investor unter anderem mehr Sparsamkeit, eine Abspaltung der Software-Tochter Aareon und eine Steigerung der Ertragskraft gefordert.
Die Aktie befindet sich seit Mitte Juli wieder in einem kurzfristigen Aufwärtstrend. Ein Ausbruch über die Marke von 25 Euro würde ein frisches Kaufsignal generieren. Mit der Übernahmefantasie im Rücken könnte ein solcher Ausbruch auch gelingen. Ganz günstig ist das Papier mit einem KGV von 12 auf Basis der geschätzten Gewinne für 2021 aber nicht. Dennoch: Es kommt wieder etwas Leben in die Branche, sollten sich die Gerüchte bewahrheiten. Und das kann nur gut sein.