Die Aareal Bank hat den Verkauf eines Minderheitsanteils ihrer IT-Tochter Aareon an den Finanzinvestor Advent abgeschlossen. Damit wird der Prozess zur beschleunigten Weiterentwicklung des Zukunftssegments eingeleitet. Im Kerngeschäft sieht es dagegen wohl nicht so gut aus, die Performance der Aktie war zuletzt schwach.
Der Kaufpreis für den 30-Prozent-Anteil der Aareon lag, wie bereits anlässlich des Kaufvertragsabschlusses am 14. August 2020 kommuniziert, bei rund 260 Millionen Euro in bar, so die Aareal Bank. Das Finanzinstitut erzielt aus der Transaktion nach Berücksichtigung des Minderheitenanteils, der Transaktionskosten und Steuern einen Veräußerungsgewinn, der sich wie angekündigt auf rund 180 Millionen Euro beläuft und erfolgsneutral direkt im bilanziellen und regulatorischen Eigenkapital der Aareal Bank Gruppe abgebildet wird. Das schreibt der Konzern in einer Pressemitteilung.
Langfristig top Chancen
Aareal Bank CEO Hermann J. Merkens erklärt: „Die Aareon war bisher schon ein wesentlicher Wachstumstreiber für unsere Gruppe. Ihre strategische Weiterentwicklung bekommt nun für uns einen noch höheren Stellenwert. Wir werden in den kommenden Jahren gemeinsam mit Advent das volle Potenzial der Aareon noch schneller entfalten – durch eine Beschleunigung des organischen Wachstums ebenso wie durch eine Forcierung der M&A-Aktivitäten, für die wir gerade im gegenwärtigen Marktumfeld große Chancen sehen. Davon werden die Kunden der Aareon ebenso profitieren wie unsere Aktionäre.“
Neugeschäft stagniert wegen Corona?
Knapp ein Drittel des Kreditbuches der Aareal Bank entfällt auf Hotels. Zumindest in Deutschland müssen diese im November nun wieder schließen, in den USA - einem der Wachstumsmärkte der letzten Jahre – sieht die Situation regional wieder anders aus. Kreditausfälle könnte die Aareal Bank aufgrund ihrer Kapitalausstattung bis zu einem gewissen Grad verkraften, auch wenn das derzeit noch keine größere Gefahr ist. Allerdings lahmt das Neugeschäft aufgrund der zunehmenden Dynamik der Pandemie wahrscheinlich.
Die Aktie hat sich in den letzten Tagen wieder etwas vom Tief um 14,00 Euro erholt. Die Entwicklung der vergangenen Monate bleibt aber hinter den Erwartungen zurück. Neue Impulse könnten von den Quartalszahlen am 12. November kommen. Im kommenden Jahr könnte die Bank wieder eine Dividende zahlen. Ein Neueinstieg ist aufgrund des negativen Umfeldes nicht angezeigt. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 13,50 Euro.