Töne am Smartphone werden mit Audio-Chips von Wolfson erzeugt. Für einen lauten Paukenschlag an der Börse sorgte nun auch die Aktie des schottischen Chip-Spezialisten selbst. Der Apple-Zulieferer Cirrus Logic übernimmt Wolfson für 470 Millionen Dollar. Das bedeutet einen Aufschlag von 75 Prozent auf den letzten Aktienkurs von Wolfson. Das Papier wurde 2012 vom AKTIONÄR vorgestellt, war jedoch zwischenzeitlich unter den Stoppkurs gerutscht.
Cirrus-Manager Jason Rhode freut sich: „Diese Übernahme stärkt unser Kerngeschäft und verbessert unsere Möglichkeiten, neue Produkt-Kategorien zu entwickeln.“ Wohl auch für den Kunden Apple.
Das klingt gut
Apple war zwar ehemals der größte Wolfson-Kunde, entzog seinem Lieferanten jedoch im Jahr 2008 die Audio-Chip-Aufträge für den iPod und 2009 auch für das iPhone. Doch der neue Hauptkunde Samsung verkauft mittlerweile deutlich mehr Smartphones als der US-Wettbewerber. Auch LG, Motorola, RIM oder Sony bringen Produkte auf den Markt, deren Klangqualität von Wolfson-Chips gemanagt wird. Und leistungsstarke Audio-Chips nach dem Design von Wolfson werden für Jugendliche, die Musik per Smartphone hören oder für Freisprechanwendungen immer wichtiger.
Cirrus: Spekulativ kaufen!
Der Wolfson-Kurs scheint vorerst ausgereizt. Spannend ist jedoch ein Investment in Cirrus Logic. Der mit einem 2015er-KGV von 16 bewertete Apple-Zulieferer holt sich mit dem Wolfson-Deal wertvolles Know-how. Und das laut Fidelity-Analyst Jonathan Winton zu einem „extrem attraktiven“ Preis. Rückenwind erhält die Cirrus-Aktie derzeit auch vom überraschend starken Geschäftsverlauf von Apple im ersten Quartal. Auch aufgrund der positiven Charttechnik – die 200- und 90-Tage-Linie wurden übersprungen – ist Cirrus eine aussichtsreiche Tradingposition.