Die Quartalszahlen von Nokia können zwar überzeugen. Doch Aussagen der Unternehmensführung zur Zukunftstechnologie 5G beunruhigen die Anleger. Die Finnen stellten den Markt darauf ein, dass der Jahresanfang 2019 schwächeln dürfte. Die Reaktion zeigt: Die Anleger sind bereit zu warten. Auch Konkurrent Ericsson zeigt sich unbeeindruckt.
Nokia erzielte im vierten Quartal einen Umsatzzuwachs von drei Prozent auf 6,86 Milliarden Euro – erwartet wurden nur 6,66 Milliarden. Der Gewinn je Aktie von 0,13 Euro entsprach den Erwartungen der Analysten.
Die Prognose für den Jahresauftakt lässt allerdings zu wünschen übrig. Zwar rechnet die Unternehmensführung bereits 2019 mit einer „schnellen und erheblichen“ Umstellung auf den neuen Mobilfunkstandard 5G – doch es dürfte dauern bis sich die anrollenden Investitionen in der Bilanz niederschlagen. Startend mit einem schwachen Jahresauftakt soll das 5G-Geschäft zum Jahresende zulegen. Die Langfrist-Prognose für 2020 behielt Nokia unverändert bei.
Anleger sind bereit den schwachen Jahresauftakt auszuhalten
Die Kursreaktion nach den Zahlen mit einem Minus von knapp sechs Prozent und die schnelle Erholung im Tagesverlauf zeigt: Die schwache Prognose hat die Anleger zu Recht irritiert. Doch die Zuversicht der Unternehmensführung, dass sich 5G positiv auf die zweite Jahreshälfte auswirken wird, belässt die Langfrist-Story um eine neue Investitionswelle intakt.
AKTIONÄR-Empfehlung Ericsson kann zulegen
AKTIONÄR-Empfehlung Ericsson gilt ebenfalls als Profiteur der 5G-Investitionen – die Aktie kann heute sogar 1,2 Prozent zulegen. Bereits vor einer Woche begeisterten die Schweden die Anleger. Nach soliden Q4-Zahlen weist der Telekommunikationsausrüster zum ersten Mal seit 2013 wieder ein organisches Wachstum aus. Zwar schreibt der Konzern auch im vierten Quartal rote Zahlen, doch der neue Wachstumstrend 5G hilft, den Verlust zu begrenzen.