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Als Hidden Champions steht Nabaltec nicht wirklich im Rampenlicht. Dabei hat die in Schwandorf in der Oberpfalz ansässige Gesellschaft einiges zu bieten. Der Spezialwert verfügt über ein breit gefächertes Anwendungsspektrum – mit viel Fantasie. Noch ist der konjunkturelle Gegenwind recht groß, doch das wird sich auch wieder ändern.
Nabaltec profitiert mit seinen flammhemmenden Füllstoffen – unter anderem in Stromkabeln oder Additiven in Farben – und Spezialoxiden zum Einsatz in der Feuerfestindustrie dennoch von neuen Richtlinien in der Industrie und vom steigenden Umweltbewusstsein der Kunden.
Damit nicht genug: Mit Böhmit hat das Spezialchemieunternehmen noch ein heißes Eisen im Feuer. Diese abgewandelte Form von Aluminiumhydroxid wird auch für die Herstellung von Separatorfolien für Lithium-Ionen-Batterien zur Thermostabilität und damit zur Haltbarkeit eingesetzt. Der noch geringe, aber hochmargige Anteil am Gesamtumsatz dürfte mit einer anziehenden Nachfrage nach E-Autos künftig deutlich steigen.
Noch wird das Unternehmen hier aber ausgebremst: „Einige Zielbranchen wie beispielsweise der Markt für Böhmit bleiben von den fehlenden Impulsen aus der Industrie, vor allem in Europa, noch deutlich gehemmt. Nabaltec wird die weitere Entwicklung genau beobachten und erwartet mittelfristig wieder eine höhere Marktdynamik“, so Vorstand Johannes Heckmann Ende Mai bei der Vorlage der Q1-Zahlen.
„Die aktuelle marktseitige Schwächephase bestätigt uns aber einmal mehr in der ohnehin vorsichtig formulierten Prognose für das Gesamtjahr 2023, innerhalb deren Bandbreite wir im ersten Quartal genau lagen“, so der Firmenlenker weiter.
Im laufenden Jahr wird ein Umsatzwachstum von drei bis fünf Prozent und eine EBIT-Marge zwischen acht bis zehn Prozent (Vorjahr: 13,3 Prozent) erwartet. Die Gesellschaft hat 2022 mit 218,8 Millionen Euro (2021: 187 Millionen Euro) einen Umsatzrekord erzielt. Das EBIT wurde um 18,6 Prozent auf 29,2 Millionen Euro verbessert.
Die nächsten operativen Wasserstandsmeldungen gibt es am 24. August mit den Q2-Zahlen. Ob sich die Geschäfte in dem Jahresviertel nachhaltig verbessert haben, ist fraglich. Die Aktie liegt mehr oder weniger am Boden. Über die Hälfte der Stücke befinden sich aber bei den Gründerfamilien in festen Händen. Bleiben größere konjunkturelle Rückschläge aus und wird die E-Auto-Fantasie eingepreist, dürfte die Aktie wieder Fahrt aufnehmen. Anleger mit Weitblick bauen eine erste Position zwischen 18 und 20 Euro mit mittelfristigem Ziel 28 bis 30 Euro auf.
