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+49%: Übernahmeangebot für Hamburger Hafen – wer bietet mehr?

+49%: Übernahmeangebot für Hamburger Hafen – wer bietet mehr?
Foto: Daniel-Froehlich/shutterstock
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Michael Schröder 13.09.2023 Michael Schröder

Die Containerreederei Mediterranean Shipping Company (MSC) will beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA einsteigen und bietet dazu den Aktionären 16,75 Euro je Aktie – ein Aufschlag von rund 45 Prozent. Nach einem Medienbericht über ein mögliches Gegengebot des Logistik-Unternehmers Klaus-Michael Kühne notiert die Aktie sogar über diesem Niveau.

Die HHLA-Aktien setzten damit ihren guten Lauf fort, die bereits von Fantasie hinsichtlich des Einstiegs neuer Investoren getragen war. Rund 70 Prozent haben die Papieren in den letzten sechs Tagen zugelegt. Ende August stand die Aktie mit zehn Euro noch nahe ihrem Rekordtief, das mit 9,68 Euro bislang vom März 2020 zu Zeiten des Corona-Crashs stammt.

Vor einer Woche hatte Kühne, der Mehrheitseigentümer des Logistikkonzerns Kühne & Nagel ist, bereits seine Bereitschaft zu einer größeren Beteiligung an der Hafengesellschaft signalisiert und damit für einen ersten Kurssprung gesorgt. In der Folge hatten sich die Bremer Hafenlogistik-Unternehmen BLG Logistics Group und Eurogate weiterhin offen für eine Kooperation gezeigt. Heute wurde dann bekannt, dass es einen verbindlichen Vorvertrag zwischen der Hansestadt Hamburg und MSC gibt.

Aktuell hält Die Stadt Hamburg rund 69 Prozent an der börsennotierten HHLA. Diese soll künftig in einem Joint Venture geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten. Um dies zu ermöglichen, wird MSC für alle derzeit frei gehandelten Aktien ein Übernahmeangebot machen. So lautete zumindest der Plan der beiden Joint-Venture-Partner.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete inzwischen aber, dass auch Kühne noch im Rennen sein könnte um die Beteiligung. Der Unternehmer erwäge ein Gegengebot für die HHLA-Beteiligung, hieß es. Vor einer Woche hatte er die Führung des Hafenbetreibers im Hamburger Abendblatt scharf kritisiert und eine größere Beteiligung ins Spiel gebracht. Senatssprecher Marcel Schweitzer kommentierte damals, "dass der Senat nicht beabsichtigt, die Mehrheit der HHLA an Investoren zur Verfolgung privater Geschäftsinteressen zu verkaufen."

Der Aktienkurs der HHLA hatte nach dem Börsengang 2007 bei bis zu 68 Euro gelegen. Zuerst hinterließ damals die Finanzkrise ihre Spuren, als der Kurs Anfang 2009 schon einmal auf dem aktuellen Niveau bei 17 Euro stand. Anfang 2020 zu Zeiten der Pandemie folgte dann ein weiterer Kurseinbruch und zuletzt ging es seit Anfang 2022 für die Aktien stetig aber umfangreich bergab.

Hamburger Hafen (WKN: A0S848)

Die nächsten Stunden oder Tage werden zeigen, wie Hapag-Lloyd als größter Reedereikunde des Hamburger Hafens reagiert, ob Kühne tatsächlich nachzieht oder ob das geplante Joint Venture am Ende doch zu den genannten Konditionen zustande kommt.

(Mit Material von dpa-AFX)

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