Nach einem Bericht des Wall Street Journal steht Bank of America kurz vor einem Vergleich mit dem US-Justizministerium für 16 bis 17 Milliarden Dollar. Das wäre der höchste jemals bezahlte Betrag in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung zwischen der US-Regierung und einem Unternehmen. Die Aktionäre der Deutschen Bank dürften diese Nachricht ungern hören.
Bei dem Verfahren geht es um Vorwürfe, die Bank habe Investoren beim Verkauf von Hypothekenpapieren hinters Licht geführt. Bank of America habe den Grundzügen der Einigung nach einem Telefongespräch zwischen Unternehmenschef Brian Moynihanh und US-Justizminister Eric Holder zugestimmt, berichtete die Zeitung am Mittwoch auf ihrer Internetseite unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Bisher kann der US-Konkurrent JPMorgan den Rekord für sich beanspruchen. Die Bank zahlte im November wegen ähnlicher Vorwürfe 13 Milliarden Dollar.
Zahlung im Dezember
Die Deutsche Bank hatte sich bereits im Dezember 2013 mit den Behörden auf einen Vergleich geeinigt. Die Frankfurter zahlten gut 1,9 Milliarden Dollar oder umgerechnet 1,4 Milliarden Euro an die beiden staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac, um ihren größten Streit mit Hypothekenpapieren aus der Welt zu schaffen.
Allerdings drohen der Bank weitere Strafzahlungen, die unter anderem im Zusammenhang mit dem Libor-Skandal oder dem manipulierten Goldpreis-Fixing stehen. Im schlimmsten Fall muss die Deutsche Bank ihr Kapitalpolster neu auffüllen, weil die Zahlungen in den zweistelligen Milliardenbereich gehen.
Neues Jahrestief
Die Aktie der Deutschen Bank ist am Mittwoch auf ein neues Jahrestief gefallen, konnte sich aber zum Handelsschluss hin wieder erholen. Sollte es die Doppelspitze Jain-Fitschen nicht bald schaffen, die Prozessrisiken zu verringern, könnte schnell die Marke von 22,11 Euro in den Fokus geraten. Dort verläuft eine wichtige Unterstützung. Mutige Anleger, die investieren wollen, setzen den Stopp bei 20,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)