Das Jahr 2019 bleibt bei 1&1 Drillisch als große Enttäuschung in Erinnerung. An der Börse musste der Telekommunikationskonzern hohe Verluste hinnehmen. Noch immer hemmt die Angst vor den Milliardenkosten für 5G die Anleger. Zumindest das alte Geschäftsmodell kann Drillisch nun vorerst weiterbetreiben – eine wichtige Option wurde dafür gezogen.
Seit Jahren mietet sich Drillisch beim Rivalen Telefónica Deutschland ins Netz ein. Dieser hatte bei der Übernahme des Wettbewerbers E-plus die Auflage bekommen, andere Wettbewerber zu einem angemessenen Preis in das eigene Netz zu lassen. Allerdings ist dies zeitlich begrenzt, so dass Drillisch quasi gezwungen war, frühzeitig neue Wege zu gehen – und sich selbst ein Netz aufzubauen.
Zum 30. Dezember hat Drillisch die erste Option gezogen und den Vertrag, der bis zum 30. Juni 2020 gelaufen wäre, wie geplant um fünf Jahre verlängert. Zudem hat der Konzern noch eine weitere Option auf weitere fünf Jahre. Drillisch noch einmal erklärt, unabhängig davon den Aufbau eines eigenen 5G-Netzes voranzutreiben.
Klar ist: Durch die Verlängerung der Verträge hat sich Drillisch Zeit verschafft. Doch irgendwann wird das alte Geschäftsmodell überholt. Der 5G-Aufbau könnte deshalb tatsächlich der richtige Weg sein, um die Zukunft des Konzerns langfristig zu sichern. Doch zunächst einmal kostet das viel Geld. Bei der Aktie bleiben die Risiken deshalb hoch. Anleger warten ab.