Über Jahre hinweg glänzte 1&1 Drillisch an der Börse mit steigenden Kursen und hohen Dividenden. Doch die Zeiten sind vorbei. Seit der Übernahme durch United Internet im September 2017 hat sich die Aktie halbiert und auch die Dividende wurde zusammengestrichen. Am heutigen Mittwoch zeigen sich die traurigen Folgen.
Am gestrigen Dienstag hielt Drillisch die Hauptversammlung ab. Das heißt: Die Aktie wird heute ex-Dividende gehandelt. In den vergangenen Jahren sorgte dies aufgrund hoher Dividendenrenditen stets für Aufregung bei den Anlegern. Doch 2019 bekommt den Dividendenabschlag kaum jemand überhaupt mit. Denn wegen der teuren 5G-Versteigerung wurde die Ausschüttung radikal auf fünf Cent je Aktie gekürzt.
Auf der Hauptversammlung haben die Drillisch-Aktionäre diese Mini-Dividende gestern mit 99,6 Prozent der abgegebenen Stimmen abgesegnet. Drillisch schüttet damit nur 8,8 Millionen statt 282,8 Millionen Euro aus und will so sicherstellen, dass für die laufende 5G-Auktion ausreichend Geld zur Ersteigerung von Frequenzen vorhanden ist.
Abwarten
Mit der Dividendenkürzung verliert die langjährige Dividendenperle ein wichtiges Kaufargument. Doch Drillisch hat kaum eine andere Wahl – der Konzern muss sich ein neues Geschäftsmodell aufbauen, um nicht mit leeren Händen dazustehen, wenn in zehn Jahren die Verträge mit Telefonica auslaufen, die derzeit den Zugang zu den Netzen des Rivalen sichern.
Da 5G jedoch immer teurer wird und offen ist, wie dem Neueinsteiger der Netzaufbau gelingt, sollten Anleger dieses Risiko derzeit nicht eingehen. DER AKTIONÄR bleibt an der Seitenlinie.