Nach dem 20-Prozent-Absturz der Tesla-Aktie fragen sich nicht nur Kleinanleger: Ist das eine günstige Einstiegsgelegenheit? Dem Thema einer möglichen Übernahme hat sich Morgan Stanley angenommen. Das interessante Argument: Klassische Autohersteller beginnen gerade erst, in den nächsten fünf Jahren 100 bis 200 Milliarden Dollar Investitionen in die Bereiche Elektromobilität und Roboterauto umzuleiten. Morgan-Stanley-Analyst Adam Jones stellt die berechtigte Frage: „Könnte ein Investment in Tesla nicht als eine Alternative zu eigenen Forschungs-Ausgaben gesehen werden und die Käufer in eine Pole-Position bringen?“ Zudem könne das sehr kapitalintensive Business von Tesla mit einem starken Partner auf eine größere Stufe mit mehr Ressourcen gestellt werden. Zum Tesla wird derzeit mit knapp 50 Milliarden Dollar an der Börse bewertet. Viele Hersteller wie VW und BMW stecken bereits mitten im Aufbau eigener, moderner Elektroauto-Kapazitäten. Doch es gibt einige Hersteller wie Toyota, die in diesen Trend mangels ausreichender Batterien immer noch nicht zukunftssicher aufgestellt sind.
Interesse am Elektroauto: Apple und Amazon
Strategisch ein großer Sprung in einen neuen Geschäftsbereich wäre der Kauf von Tesla von einer „Megatech-Plattform“ Plattform. Morgan Stanley erkennt: „Apple, Google und Amazon haben alle erklärt, dass Auto-Trends wie Elektrifizierung, Vernetzung und Autonomes Fahren Schlüsseltechnologien sind.“
DER AKTIONÄR meint: Die Argumente sind schlüssig. Wichtiger Punkt all dieser Überlegungen ist jedoch nicht nur das Know-how von Tesla, sondern auch die Stärke der Marke. Tesla gelingt es gerade viel Begeisterung für Elektroautos zu wecken. Gerade meldet Electrek (Grafik), dass alleine im März bereits 2.500 Model 3 in Norwegen ausgeliefert wurden – ein neuer Rekord. Dies könnte zumindest zum Teil die abschwächende Nachfrage nach Model S und X im US-Markt auffangen. Wie wir berichteten, fürchtet Morgan Stanley, dass ein "Luftloch bei der Nachfrage nach Tesla-Autos früher kommt, als bisher erwartet." Es sei verwunderlich, dass man als Wachstumsaktie wahrgenommen werde bei vielen Investoren - aber nun Kostensenkungen und Preis-Rabatte verkünden muss. Die Absatzschätzung für das erste Quartal wurde wegen schwächerer US-Verkäufe um 23 Prozent zurückgenommen. "Tesla ist fundamental überbewertet, aber zugleich potenziell strategisch unterbewertet.“
Die aktuelle Einschätzung zur Tesla-Aktie ist im neuen AKTIONÄR TV zu sehen:
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikationangesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Tesla.