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08.07.2019 Michael Schröder

-15% Kursrutsch nach Gewinnwarnung: Washtec-Aktie jetzt abstauben?

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Washtec

Washtec hat seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Der Hersteller von Autowaschanlagen erwartet für 2019 bei stagnierenden Umsätzen einen rückläufigen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). Der Grund liegt im schwachen Geschäft mit Großkunden. Die SDAX-Aktie rutscht auf das tiefste Niveau seit Januar 2017 ab. Für Anleger stellt sich die Frage: Abstauben oder abwarten?

WashTec hat das erste Halbjahr 2019 auf Basis vorläufiger Zahlen mit einem Umsatz von 199,1 Millionen Euro (Vorjahr: 200,1 Millionen Euro) abgeschlossen. Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag nur noch bei 9,2 Millionen Euro (Vorjahr: 18,3 Millionen Euro).

Der Umsatz im Key-Account Geschäft mit den Großkunden war auch im zweiten Quartal unter dem Vorjahr, während der Umsatz im Direktgeschäft weiter zweistellig über dem des Vorjahres lag. Dies spiegelt sich auch im Auftragsbestand wider, der leicht unter Vorjahr lag.

Die Gesellschaft geht nicht mehr davon aus, dass das Key-Account Geschäft im Gesamtjahr gegenüber dem Vorjahr zunehmen wird. Daher passt der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr 2019 an und strebt nunmehr eine stabile Umsatzentwicklung (bis zu plus drei Prozent) bei einer EBIT-Rendite über zehn Prozent (Vorjahr: 13 Prozent) an. Damit bereitet das Unternehmen die Investoren also auf einen sinkenden Betriebsgewinn von rund neun Prozent vor.

Washtec (WKN: 750750)

Die Aktie fällt prozentual zweistellig zurück und rutscht unter die 50-Euro-Marke. Für die Analysten von Hauck & Aufhäuser eine deutlich überzogene Kursreaktion. Sie haben das Kursziel nach der Gewinnwarnung zwar von 82,50 auf 74,00 Euro gesenkt, die Einstufung angesichts des verbleibenden Kurspotenzials aber auf "Buy" belassen.

Der vorübergehende Rückschlag eröffne eine gute Einstiegsmöglichkeit bei den Aktien des Waschanlagen-Spezialisten, so Analyst Aliaksandr Halitsa. Einige wichtige Kunden hätten sich zuletzt wohl mit endgültigen Projektgenehmigungen zurückgehalten, was allerdings nur vorübergehend sein sollte. Dem Vernehmen nach dürfte zu einer zeitnahen Widerbelebung der Umsätze kommen. Gepaart mit entsprechenden Kostenreduzierungen dürften die Marge ab dem kommenden Jahr wieder anziehen.

Solange es Autos gibt, gibt es auch einen Bedarf an Waschanlagen. Die Märkte in der Kernregion Europa sind zwar gesättigt. In Osteuropa, Asien und Nordamerika bietet sich Washtec allerdings noch einige Möglichkeiten zur Expansion. Der globale Einsatz der modularen Plattform und eine wieder anziehende Nachfrage von Seiten der Großkunden, die sich für knapp die Hälfte der Erlöse verantwortlich zeigen, dürften zu einer Belebung der Margen führen. Risikobewusste Anleger können daher bei Kursen unter 50 Euro einen Fuß in die Tür stellen und auf eine Gegenbewegung in Richtung 60 Euro spekulieren.

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