United Internet beteiligt sich an der Start-up-Schmiede Rocket Internet der Samwer-Brüder. Das teilte der Internetanbieter, zu dem Marken wie 1&1, GMX und Web.de gehören, am Freitagabend mit. Die Beteiligung ist aus strategischer Sicht durchaus sinnvoll.
Intensivierung der Zusammenarbeit
Für 10,7 Prozent der Anteile an Rocket Internet will United-Internet-Konzernchef Ralph Dommermuth insgesamt 435 Millionen Euro auf den Tisch legen. Der Großteil des Geldes fließt mit 333 Millionen Euro in bar, der Rest soll über die gemeinsame Beteiligung an einem Risikokapitalfonds eingebracht werden. Der Einstieg stärke die seit 2007 bestehende langfristige Zusammenarbeit, hieß es.
Dommermuth zieht als United-Internet-Chef auch in den Aufsichtsrat von Rocket Internet ein. Die Samwer-Brüder investieren mit dem Unternehmen in junge Start-ups, in dem Firmennetzwerk seien derzeit rund 20.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern beschäftigt. Seit geraumer Zeit wird über einen Börsengang von Rocket Internet spekuliert.
Die Beteiligung an Rocket Internet erscheint sinnvoll. Zum einen könnten sich aus einem IPO der Gesellschaft finanzielle Vorteile ergeben. Zum anderen dürften sich im Portfolio von Rocket Internet Firmen befinden, die für United Internet interessant sein könnten - insbesondere um die Kundenreichweite zu erhöhen.
Sonderertrag
United Internet teilte zudem mit, aufgrund der Einbringung von Anteilen gemeinsamer Fonds in diesem Jahr einen Sonderertag von rund 70 Millionen Euro in die Bücher zu nehmen.
Kursziel bestätigt
Nach dem jüngsten Quartalsbericht (DER AKTIONÄR berichtete) gelang der UI-Aktie der Sprung über den Widerstand bei rund 30,50 Euro. Die Meldung zur Beteiligung an Rocket Internet dürfte den Kurs weiter stützen, vor allem aber auf lange Sicht ein Impulsgeber sein. DER AKTIONÄR bleibt dementsprechend optimistisch. lautet das mittelfristige Kursziel weiterhin 43 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)