Nach dem Erholungsversuch gestern notiert die Deutsche-Bank-Aktie heute wieder im Minus. Mittlerweile haben sich verschiedene Investoren zu Wort gemeldet. Sie sind größtenteils beunruhigt.
Laut Handelsblatt heißt es aus Investorenkreisen: „Die Geldwäscheprozesse der Bank sind ja bekannterweise schlecht, und es ist extrem ungut, dass sich die Ermittlungszeit bis ins Jahr 2018 erstreckt“. Dass der aktuelle Vorstand krumme Geschäfte durchgewunken haben könnte, vermutet niemand. Doch bei vielen Investoren schwingt die Sorge mit, dass der Konzern seine internen Kontrollsysteme nicht schnell genug in den Griff bekommt. Ein ungenannter institutioneller Investor sagt: „Die Bank ist abhängig von ihrer US-Lizenz und in den USA ohnehin schon unter Beobachtung.“ Es mache sich nicht gut, wenn die Bank immer wieder mit solchen Vorfällen in die Schlagzeilen gerate.
Unsicherheit herrscht auch deshalb, da über die genauen Vorwürfe der Fahnder Unklarheit herrscht. Es ist lediglich bekannt, dass es um den Verdacht der Beihilfe zur Geldwäsche geht. Die beiden Mitarbeiter der Deutschen Bank, die im Fokus stehen, sollen die Behörden zu spät über Geldwäscheverdachtsmomente informiert haben. Erst nachdem die sogenannten „Panama Papers“ öffentlich wurden, hätten die Deutsch Banker Alarm geschlafen.
Klares Signal
Ein Fondsmanager hebt andererseits positiv hervor, dass die Staatsanwaltschaft in der gemeinsamen Stellungnahme vom Freitagabend die Kooperationsbereitschaft der Deutschen Bank erwähnt habe. „Das war auf jeden Fall vertrauensfördernd, das hätten die Staatsanwälte ja nicht tun müssen.“ Allerdings würden negative Schlagzeilen und Untersuchungen Ressourcen binden. Jedoch sei es für die Bank jetzt wichtig operativ wieder in Schwung zu kommen und nicht noch mehr Marktanteile zu verlieren.
Finger weg!
Die Deutsche Bank hat zwar ihre Bilanz gestärkt und die größten Rechtsfälle abgearbeitet, aber operativ läuft es noch lange nicht rund. Der neue Skandal kommt deswegen zur Unzeit. Das katastrophale Chartbild spricht für sich. Anleger meiden die Aktie weiterhin.