Nicht nur Deutsche-Bank-Chef John Cryan dürfte von der Milliarden-Forderung der US-Behörden kalt erwischt worden sein: An der Börse findet heute ein Ausverkauf der Deutsche-Bank-Aktien statt. Am Ende dürfte es aber nicht bei der geforderten Milliarden-Summe bleiben.
Mit 14 Milliarden Dollar reicht die Strafe für die Deutsche Bank an den Rekordwert der Bank of America in Höhe von 16,7 Milliarden Dollar in einem vergleichbaren Fall aus dem Jahr 2014 heran. Anleger hatten bei Deutschlands größtem Geldhaus mit einer Strafe von 2,4 Milliarden Dollar gerechnet. So viel musste Goldman Sachs Anfang des Jahres in einem vergleichbaren Fall berappen. Doch es gibt Hoffnung. Denn nach Berichten des Wall Street Journal handelt es sich nur um einen „Vergleichsvorschlag“ der US-Behörde.
Berenberg wagt Prognose
Aus früheren Strafverfahren des US-Justizministeriums gegen Banken ist bekannt, dass die Behörde stets mit einer hohen Forderung in die Verhandlungen geht. Das angeklagte Finanzinstitut kann dann einen Gegenvorschlag machen. Beispielsweise wurde von Goldman Sachs in einem ähnlichen Rechtsstreit eine Summe von 15 Milliarden Dollar verlangt. Am Ende mussten die Investmentbanker aber „nur“ fünf Milliarden zahlen. Nach Berechnungen der Berenberg Bank wird es für Cryan aber doch teurer werden. Die Experten gehen am Ende von acht Milliarden Euro aus, die die Deutsche Bank an die USA abdrücken muss. Die Analysten schätzen, dass hiervon nur drei Milliarden bei den aktuellen Rückstellungen eingeplant sind. Es würde also eine Kapitalerhöhung drohen.
Finger weg
Cryans Ansage, die größten Rechtsstreitigkeiten des Konzerns bis Ende 2016 zu lösen, könnte sich als leeres Versprechen herausstellen. Neben den Problemen in den USA droht noch eine Strafe im Geldwäsche-Skandal in Russland. Die Höhe des Bußgeldes ist aber nicht absehbar. Der AKTIONÄR empfiehlt deshalb, die Aktien der Deutschen Bank zu verkaufen.
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