In weniger als 24 Stunden präsentiert der MDAX-notierte Modekonzern Hugo Boss seine Zahlen zum ersten Quartal 2016. Diese will Analyst Peter Steiner vom Bankhaus Lampe allerdings erst gar nicht abwarten, sondern rät schon davor zum Verkauf des Papieres.
Steiner senkte die Einstufung von "Halten" auf "Verkaufen". Dementsprechend reduzierte er auch sein Kursziel von 84 Euro auf 49 Euro. Der Experte erwartet einen Gewinnrückgang um mehr als 40 Prozent von 1,12 auf 0,65 Euro je Aktie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Auslöser dafür sollen höhere Ausgaben für Werbung und Preissenkungen, um die Lager in Asien zu leeren, sein. Dem gegenüber stehen allerdings nur minimal geringere Erlöse. Die Umsätze sollen von 668 auf 639 Millionen Euro sinken, was auf anhaltende Margenprobleme deuten würde. Diese Annahmen traf der Experte aufgrund der Bemerkungen von Seiten des Managements auf einer Analystenkonferenz im März.
Stopp beachten
Auch wenn der Analyst recht pessimistisch gestimmt ist, gibt ein charttechnischer Aspekt zunächst Anlass zur Hoffnung: Die Unterstützung bei der 54-Euro-Marke unterschritt das Papier trotz des schwächeren Gesamtmarkts in der vergangenen Handelswoche nicht. DER AKTIONÄR sieht daher aktuell keinen Handlungsbedarf und ist zudem der Meinung, dass der Gewinnrückgang bereits auf dem aktuellen Kursniveau weitesgehend eingepreist ist. Trotzdem sollten Anleger den in Ausgabe 12/16 empfohlenen Stoppkurs bei 48 Euro weiter beachten.