Mit starken Zahlen hat die Deutsche Telekom am Donnerstag geglänzt. Der Konzern wird dabei immer abhängiger von seinem einst ungeliebten US-Geschäft. Im vergangenen Jahr sorgte die Tochter T-Mobile US für prozentual zweistellige Umsatz- und Gewinnanstiege. Auch im neuen Jahr setzt Telekom-Chef Tim Höttges beim Wachstum auf das Geschäft in den USA.
Die starke Ergebnisentwicklung macht Mut. Allerdings kam der Ausblick am Markt nicht ganz so gut an. Finanzchef Thomas Dannenfeldt bezeichnete die Prognose hingegen als "nicht vorsichtig". Neben der glänzenden Entwicklung in den USA verwies Höttges derweil auch auf das Kundenplus im Breitbandgeschäft in Deutschland. Dieses warf im vierten Quartal mehr Erlös ab und könnte in Zukunft mit Fußball weiter angekurbelt werden. So ist die Deutsche Telekom an Live-Übertragungsrechten der Fußball-Bundesliga interessiert.
Probleme bereitet hingegen vor allem das Geschäft in den Niederlanden. Dort ist die Telekom nur mit Mobilfunk vertreten und hat im scharfen Konkurrenzkampf keinen Partner. Daher steht für das Management weiter ein Fragezeichen hinter T-Mobile Niederlande. Bevor wieder an einen Verkauf gedacht wird, soll die Sparte aber erst richtig fit gemacht werden.
Das sagen die Experten
Die Analysten haben auf das Zahlenwerk unterschiedliche Reaktionen gezeigt. Ottavio Adorisio von der Société Générale hat die Einstufung der Telekom-Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von 19,50 Euro bestätigt. Der Konzern habe sich im vergangenen Jahr robust entwickelt. Das Ziel für den operativen Gewinn dieses Jahr sei aber etwas enttäuschend.
Weniger optimistisch ist Analyst Adrian Pehl von Equinet. Er hat das Votum auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 15,50 Euro belassen. Die Resultate der Telekom für das vierte Quartal seien durchwachsen ausgefallen. Das Zahlenwerk zeige erneut, dass das Wachstum aus den USA und nicht aus Europa komme.
Dividendenriese
Nach dem Rücksetzer in den vergangenen Wochen ist die Telekom-Aktie auf dem aktuellen Niveau wieder interessant. Neueinsteiger können nun zugreifen. Vor allem Dividendenjäger sollten bei einer Rendite von rund 3,5 Prozent ein Auge auf den DAX-Titel werfen.
(Mit Material von dpa-AFX)