Der kriselnde Spezialmaschinenbauer Aixtron rechnet nach einem Auftragsdebakel im vergangenen Jahr auch 2016 mit Verlusten. Operatives Ergebnis und Konzerngewinn sollten sich im Vergleich zum Vorjahr zwar leicht verbessern, dürften allerdings dennoch negativ bleiben. Auch beim Umsatz müssen sich die Anleger auf Stillstand statt Wachstum einstellen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr schnitt das Aixtron, das vor allem Maschinen für die LED-Halbleiterindustrie baut, besser ab als zuletzt befürchtet. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 197,8 Millionen Euro. Eigentlich hatte das Unternehmen nach einer Prognosesenkung im Dezember nur noch mit 190 Millionen gerechnet. Der Verlust ging um gut die Hälfte auf unterm Strich 29,2 Millionen Euro zurück. Vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug das Minus 26,7 Millionen Euro nach 58,3 Millionen Euro ein Jahr zuvor.
Problematisch ist bei dem Unternehmen der Auftragseingang, der im vergangenen Jahr um ein Sechstel auf 167,1 Millionen Euro zurückging. Im Dezember musste Aixtron einen herben Rückschlag wegen der Stornierung einer Großbestellung aus China einstecken. Neue Maschinen hatten die Anforderungen des Kunden in Tests nicht erfüllt. Daraufhin hatte die Aktie massiv an Wert verloren.
Vorstandschef Martin Goetzeler sah dennoch positive Anzeichen: "Dass wir auch ohne den Umsatzbeitrag aus China das geplante positive Ebitda im zweiten Halbjahr 2015 erreichen konnten, belegt unsere Kostendisziplin." Die Umsatzentwicklung soll im zweiten Halbjahr dieses Jahres deutlich stärker sein als in den ersten sechs Monaten. Dennoch soll der Erlös nur 170 bis 200 Millionen Euro erreichen. Der Auftragseingang im Gesamtjahr wird ohne Währungseffekte auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Die Aktie zieht heute an und setzt damit die jüngste Erholung fort, nachdem sie Anfang Februar auf den tiefsten Stand seit 2008 gefallen war. Trotz der in den Vordergrund gestellten Kostendisziplin sowie den Fortschritten bei der Umsetzung der Diversifizierungsstrategie ist es noch zu früh für einen Einstieg. Die Aktie könnte zwar noch bis in den Bereich um vier Euro ansteigen. Spätestens dann sollten Anleger sich jedoch von dem Titel verabschieden.
(Mit Material von dpa-AFX)