Der Aktienkurs von Dialog Semiconductor ist seit Juli 2015 eingebrochen. Dabei wollte der Zulieferbetrieb für Apple die Übernahme von Atmel auch mit eigenen Aktien bezahlen. Deshalb war schlussendlich das Angebot von Dialog für den Wettbewerber bei Computerchips nur mehr in etwa gleich hoch, wie das von Microchip Technology und Atmel entschied sich für eine Übernahme durch Microchip. "Hurra", jubeln die Analysten und "Schade", maulen die Leer-Verkäufer.
Kaufen
Harald Schnitzer, Analyst der DZ Bank, besteht zwar einerseits darauf, Dialog Semiconductor müsse sich nach anderen Übernahmezielen umsehen. Andererseits würden diese nun wohl aufgrund der weltweiten starken Kursabschläge deutlich günstiger zu haben sein. Schnitzer senkte zudem seine Schätzungen für den Umsatz des Halbleiter-Konzerns und verringerte deshalb auch seinen "fairen Wert" für die immer noch "kaufenswerte" Aktie von 40 auf 35 Euro. Thomas Becker, Analyst der Commerzbank, schätzt, die Anleger haben den Börsenwert von Dialog Semiconductor um rund 500 Millionen Euro gedrückt, weil sie vor dem als teuer angesehenen Atmel-Kauf Angst hatten. Alleine aufgrund des Scheiterns der Transaktion von Atmel an Dialog zu zahlenden Vertragsstrafe von 137 Millionen Dollar dürfte die Notierung von Dialog auf etwa 35 Euro steigen lassen. Insgesamt rät Becker mit einem Kursziel von 38 Euro weiter zum "Kauf" der Aktie.
Leerverkäufer baut ab
Maplelane Capital LLC hat bereits am Donnerstag, 14. Januar, die Netto-Position mit welcher die US-Vermögensverwaltungsfirma auf weiter sinkende Kurse von Dialog Semiconductor spekuliert hat, deutlich von 0,73 auf 0,55 Prozent der ausstehenden Dialog-Aktien gesenkt, also solche Anteile gekauft. Insgesamt halten alle gemeldeten Investoren noch eine Leerverkaufsposition von 4,6 Prozent der Dialog-Papiere.
Mittelfristig aufwärts
DER AKTIONÄR erwartet mittelfristig wieder deutlich höhere Kurse.