Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen will sich nicht vom Konkurrenten Vonovia übernehmen lassen und verfolgt stattdessen seine eigenen Pläne weiter. Vorstand und Aufsichtsrat halten die in Aussicht gestellte Prämie auf den letzten Schlusskurs der Aktie für "unattraktiv und inadäquat", teilte Deutsche Wohnen am Mittwoch mit.
Kaufpreis zu gering
Der Übernahmepreis reflektiere in keiner Weise das Wachstumspotenzial und die Qualität des Immobilienportfolios, so der Vorstand der Deutsche Wohnen. Daher weise man den Vorstoß von Vonovia zurück und halte weiter an einer Übernahme des Konkurrenten LEG fest. Die Nummer 1 der Branche, Vonovia, hatte am Vormittag angekündigt, den schärfsten Konkurrenten für knapp neun Milliarden Euro kaufen zu wollen. Vonovia bietet den Aktionären von Deutsche Wohnen für elf Anteile 83,14 Euro in bar sowie sieben eigene Aktien.
Deutsche Wohnen will LEG
Die Deutsche Wohnen befindet sich gerade selbst in einem Übernahmeprozess und will sich den Konkurrenten LEG Immobilien einverleiben. Genau darauf zielt auch die Offerte von Vonovia ab. Diese gilt nämlich nur für den Fall, dass die Deutsche Wohnen die Übernahme von LEG absagt. Die Deutsche Wohnen ihrerseits will aber davon nichts wissen und den Kauf durchziehen. Die Aktionäre des Wohnungskonzerns stimmen darüber am 28. Oktober ab.
Was macht die Börse?
Nach dieser Meldung müssten die Kurse von LEG Immobilien und Vonovia wieder deutlich anziehen, die Deutsche Wohnen hingegen fallen. Bisher tut sich aber reichlich wenig, was eventuell darauf zurückzuführen ist, dass der Markt mit einem höheren Kaufangebot der Vonovia rechnet. Wer bei Vonovia investiert ist, sollte die nächsten Tage abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)