Erst haben die Anleger Angst vor einer sich stark abschwächenden Wirtschaftsleistung in der Volksrepublik China und nun haben sie Angst vor sinkenden Auftragszahlen für Infineon Technologies. Denn schließlich hat Volkswagen (und andere?) als Kunde des Halbleiter-Unternehmens mit (auch im juristischen Sinn?) Betrug staatliche Vorgaben unterlaufen, was zu sinkenden Absatzzahlen führen könnte. Kann sich der Kurs von Infineon weiter so gut halten?
Dr. Ploss macht alles richtig
Infineon Technolgies ist vom Geschäft mit China und der Automobilbranche sehr abhängig, doch Vorstandsvorsitzender Dr. Reinhard Ploss hat mit dem Kauf der US-Firma International Rectifier bereits etwas gegen diese Abhängigkeiten getan. Im Fall China bislang noch ohne Erfolg, bezüglich der Auto-Industrie jedoch bereits erfolgreich.
Zudem gibt es immer wieder kleinere, gute Nachrichten: Seit dem 1. August verkauft die Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH, als Partner von Infineon Technologies, auch die Computerchips von International Rectifier – mit Ausnahme der HiRel-Produkte. Diese Vereinbarung gilt für West- und Osteuropa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA).
Die Wende abwarten
Das Chartbild hat sich allerdings wieder etwas eingetrübt. Das Hoch von Februar 2011 bei 8,35 Euro, die seit Oktober 2012 gültige Aufwärtstrendlinie bei derzeit 7,90 Euro und das Tief von November 2013 bei 6,75 Euro sollten absichern. Damit der Chart gefälliger wird, muss der Kurs die sinkende 38-Tagesline bei 9,70 Euro und die steigende 200-Tagelinie bei 10,45 Euro überwunden. Bei 10,45 Euro verläuft aktuell auch die seit dem Top von Mai 2015 bei 12,55 Euro gültige Abwärtsbewegungslinie. Dieses Hoch ist die nächste Hürde.
Da die Unsicherheiten an den Märkten momentan wieder größer werden, rät DER AKTIONÄR dazu, die nachhaltige charttechnische Wende abzuwarten.