Die Aktie von Adidas kommt nach der jüngsten Korrektur einfach nicht in die Gänge. Derzeit läuft das Papier in einer Range zwischen 65 und 68 Euro seitwärts. Medienberichten zufolge plant der Herzogenauracher Sportartikelhersteller die Sponsorenrechte für die nordamerikanische Eishockey-Profiliga NHL übernehmen. Adidas werde die Tochter Reebok als Ausrüster der National Hockey League ablösen, berichtete das "Wall Street Journal" in seiner Onlineausgabe am Donnerstagabend. Zuvor hatten bereits andere Medien darüber berichtet, unter anderem der kanadische Fernsehsender TSN. Danach könnte der Deal bereits Mitte September offiziell verkündet werden. Die NHL, in der kanadische und US-amerikanische Teams spielen, dürfte mit dem neuen Sponsor Adidas dem Sender zufolge doppelt so viel einnehmen wie mit Reebok. Das Unternehmen habe rund 35 Millionen Dollar pro Saison bezahlt. Adidas wollte die Berichte nicht kommentieren.
Adidas versucht in Nordamerika verlorenen Boden wieder gut zu machen. Die Konkurrenten Nike und Under Armour haben im dem weltgrößten Sportmarkt USA derzeit die Nase vorn. Die Franken investieren daher verstärkt ins Sponsoring einzelner Athleten. Bis zum Jahr 2020 will Adidas jeweils 250 Sportler aus dem American Football und dem Baseball ausrüsten. Die Zahl der Basketball-Spieler soll sich auf 160 verdoppeln. Am Donnerstagabend gab der Konzern bekannt, den Quarterback des NFL-Teams Green Bay Packers, Aaron Rodgers, unter Vertrag zu haben.
Geteilte Meinung
Die Analysten sind sich derzeit weiter uneins, was die weitere Entwicklung der Adidas-Aktie angeht. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hingegen hat Adidas auf "Outperform" mit einem Kursziel von 77 Euro belassen. Der Sportartikelhersteller habe zwar ein Jahr verpasster Ziele und gesenkter Gewinnerwartungen hinter sich, und die Aktie sei um 30 Prozent von ihren Höchstständen zurückgefallen, schrieb Analyst Graham Renwick in einer Studie vom Freitag. Alleine die Wachstumsdynamik der Branche sollte aber Adidas prozentual zweistellige Gewinnzuwächse bringen.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat Adidas im Rahmen einer Branchenstudie zu Luxusgüterunternehmen auf "Underweight" mit einem Kursziel von 59 Euro belassen. Der Sportartikelhersteller Adidas bleibe für sie einer der unattraktivsten Werte im Sektor, erklärte Analystin Louise Singlehurst.
DER AKTIONÄR ist ebenfalls skeptisch. Zwar hat Adidas das Seuchenjahr 2014 überwunden, dennoch hat der Konzern weiterhin mit Problemen zu kämpfen. Europas größter Sportartikelhersteller hat den Anschluss an Nike zuletzt verloren. Ein Neueinstieg bietet sich deshalb im Moment nicht an.
(Mit Material von dpa-AFX)
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